Am Samstagabend geht’s um den Titel
Die Finalserie in der Central European Hockey League (CEHL) wird auf die Spitze getrieben. Der EHC Neuwied kämpft am Samstagabend ab 20 Uhr auf heimischem Eis gegen die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen im fünften und entscheidenden Spiel um den Titel. Die Bären haben am Freitag den Matchball der Niederländer abgewehrt und sich nach ihrer stärksten Leistung im Laufe dieser Serie mit 5:2 (1:1; 2:1; 2:0) durchgesetzt. Jetzt ist alles möglich.
Beide Mannschaften traten von Beginn an nach dem Motto „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ auf und mieden jegliches Risiko. Die Bären hatten in den Ansätzen zunächst die etwas besseren Angriffe, weil Torben Beegs Querpass nicht ankam und Marcel Marten bei einer Konterchance ins Abseits lief, verpufften diese jedoch ohne Abschlüsse. Der erste Abschluss auf das EHC-Tor brachte die Eaters prompt in Führung. Wie die Gastgeber in der achten Minute zum 1:0 kamen, war eine echte Probe für die Neuwieder Moral. Der Querpass von Wouter Sars prallte von Alexander Zaslavskis Schlittschuh unglücklich ins Tor. Es war der Startsignal für einen ereignisreicheren Rest im ersten Abschnitt. Nach einem Fehlpass im Mitteldrittel lief Ben Duperreault alleine auf Lukas Schulte zu, der mit einer großartigen Parade vereitelte. Weil Finn Walkowiak mit einem Haken störend eingriff, kassierte Neuwied die erste Hinausstellung, innerhalb der nächsten drei Minuten sollten zwei weitere folgen. Die doppelte Unterzahl überstanden, ging mehr in Richtung des Tores der Niederländer. Mit purem Willen war Jeff Smith auch durch Ryan Hooijmans nicht aufzuhalten. Er rappelte sich auf zog hinter dem Tor herum und die Scheibe flach ins lange Eck (16.). Freude und Luft anhalten zugleich beim EHC, weil Thorben Beeg in der gleichen Aktion einen Bandencheck kassierte und auf dem Eis liegen blieb. Die fällige Strafe gegen die Geleen blieb aus. Janeck Sperling besaß nach einem Fehlpass von Kay Gielen kurz darauf die Möglichkeit auf das 2:1 für das Team von Leos Sulak, noch dicker die Gelegenheit der Gastgeber durch Ninho Hessels wenige Sekunden vor der ersten Pause, der eine große Freifläche Netz vor ihm verfehlte.
Durchgang Nummer zwei begann mit einem regelrechten Feuerwerk und einem Start, wie ihn sich die Bären nicht besser hätten erträumen können. 27 Sekunden nach dem Bully sah Sperling, dass Beeg auf der linken Seite ungewohnt frei stand. Neuwieds Nummer 19 gab mit seinem Handgelenksschuss in die Maschen die sportliche Antwort auf das harte Foul gegen ihn vor der Pause. Die Eaters schienen geistig weiterhin in der Kabine zu sitzen. Direkt mit dem nächsten Angriff zog Artjom Alexandrov von rechts in die Mitte und erhöhte sogar auf 1:3 (21.). Geleens Trainer Jeffrey van Iersel signalisierte sofort, dass er die Auszeit nimmt. Bitter für die Bären, dass die Zwei-Tore-Führung nur 49 Sekunden schon wieder halbiert war. Bei Dean Versteegs Anschlusstreffer stimmte die Zuordnung vor Schulte nicht (22.).
Der EHC wirkte danach frischer, hatte mehr Spielanteile, aber die Einheimischen blieben bei ihren Gegenstößen gefährlich. Nachdem Thorben Beeg für einen Kopfstoß zum Duschen geschickt worden war (36.), verlagerte sich das Geschehen wieder in die Neuwieder Zone, und das für fünf Minuten, in die im Schlussabschnitt eine weitere Strafe gegen Lennart Esche fiel. Auch diesen Widerständen trotzten die Deichstädter, die konsequent sowie taktisch diszipliniert verteidigten und auch das Spiel nach vorn nicht vernachlässigten. Als in der 49. Minute dann auch Neuwied mit reichlich Verspätung erstmals in Überzahl spielen durfte, ging’s ruckzuck. Juuso Rajala spielte das Bully nach hinten zu Finn Walkowiak, der legte quer auf Jamieson und dessen Diagonalpass auf die Kelle von Sperling zappelte im Netz. Schulte verhinderte gegen Sars noch einmal das dritte Gegentor, ansonsten verteidigte der EHC fast alles weg und, als Tom Stumpe ins leere Tor traf (58.), stand fest, dass die Finalserie ihren finalen Höhepunkt am Samstag im Icehouse findet.
Limburg-Geleen: Ansems – Hessels, Hooijmans, Gielen Forrest, Castronovo, van Espen – Sars, Jelle Noblesse, van Sloun, Marx, Versteeg, Melissant, Steinmetz, Duperreault, Paulissen, Jacobs, Collard, Jesse Noblesse.
Neuwied: Schulte – Walkowiak, Esche, Schlicht, Marten, Zaslavski, Rieger, Becker – Rajala, Chetik, B. Asbach, Beeg, Litvinov, Jamieson, Anton, S. Asbach, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov.
Schiedsrichter: Chris van Grinsven/Marc Stromberg.
Zuschauer: 1200.
Strafminuten: 2:14 + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Beeg.
Tore: 1:0 Wouter Sars (Steinmetz) 8‘, 1:1 Jeff Smith 16‘, 1:2 Thorben Beeg (Sperling, Jamieson) 21‘, 1:3 Artjom Alexandrov (Rajala) 21‘, 2:3 Dean Versteeg (Steinmetz) 22‘, 2:4 Janeck Sperling, Rajala, Jamieson) 49‘, 2:5 Tom Stumpe (Wasser) 58‘.