Frühe 2:0-Führung reicht erneut nicht aus
Der EHC Neuwied fährt mit einem 1:2-Serienrückstand am Freitag nach Geleen und kämpft dort gegen das Saisonende in der Central European Hockey League (CEHL). Die Bären haben Finale Nummer drei mit 2:4 (2:0; 0:2; 0:2) verloren und brauchen in den Niederlanden einen Sieg, um ein entscheidendes fünftes Finale herbeizuführen, das am Samstag ab 20 Uhr in Neuwied stattfinden würde.
Das Gesetz dieser Serie hatte erneut Bestand. Der EHC legte eine 2:0-Führung vor, bevor die Eaters aufkamen und sich eine Nervenschlacht entwickelte. Die beiden konstantesten Mannschaften dieser Saison liegen so eng beisammen, sodass hier unverändert Nuancen den Unterschied ausmachen.
Die Bären setzten anfangs Akzente. Maximilian Wassers Direktabnahme nach Thorben Beegs Pass war die frühe erste Gelegenheit. Die Vorteile spiegelten sich schnell im Ergebnis wider. Jeff Smith kam im Powerplay nach den Stationen Finn Walkowiak und Michael Jamieson an den zweiten Abpraller und sorgte für das 1:0 (7.). Und es ging weiter mit forschen Bären. Tom Stumpe gewann an der Bande den Zweikampf, Artjom Alexandrov zog mit der Scheibe in die Mitte und versenkte gegen die Laufrichtung mit einem Schuss in den Giebel (8.). Diesen Zwischenstand kannte Geleen vom Freitag und Sonntag, und auch die von Trainer Jeff van Iersel genommene Auszeit nach dem zweiten EHC-Treffer war ein Déjà-vu. Es dauerte eine Viertelstunde, bis die Eaters zum ersten Mal einen gefährlichen Abschluss auf den Neuwieder Kasten abgaben. Wouter Sars scheiterte an Lukas Schultes Fanghand. Allmählich fuhren die Niederländer ihren Motor hoch. Die fünf Minuten vor der ersten Pause gehörten ihnen. Man spürte, dass van Iersel die Eiszeiten seiner ersten beiden Reihen forcierte. Für den EHC hatten Juuso Rajala in Unterzahl und Tom Stumpe im Gewühl die Chance auf das 3:0. Ganz untypisch für die beiden diszipliniertesten der Liga herrschte im Mittelabschnitt relativ viel Betrieb auf den Strafbänken. Die Gäste nutzten zwei ihrer Powerplays zum Ausgleich. Als Janeck Sperling eine Hinausstellung verbüßte, verkürzte Ben Duperreault (28.) und Jordan Steinmetz glich nach der Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Artur Tegkaev (Check gegen Kopf- und Nackenbereich) aus (38.). Unnötig für die Bären, die vor dem Gleichstand dem dritten Treffer sehr nah waren. Tom Chetik und Maximilian Wasser hatten das 3:1 auf den Schläger.
Gleiche Voraussetzungen somit fürs dritte Drittel, in dem sich beide Teams lange neutralisierten. In Minute 48 jubelten die EHC-Fans hinter dem Gästetor bereits, als Janeck Sperling abzog, aber Hauptschiedsrichter Elia Schwebius breitete sofort die Arme aus – kein Tor. Kurz darauf starteten Juuso Rajala und Michael Jamieson zum Zwei-gegen-Eins-Konter. Eine Fanghandparade von Jowin Ansems verhinderte die erneute Bären-Führung. Das glücklichere Ende lag auf Seiten der Eaters. Lars van Sloun traf in der 55. Minute aus spitzem Winkel von der rechten Seite ins kurze Eck. Ein Powerplay sollten die Gastgeber noch bekommen, aber dieses verpuffte. Eine Sekunde vor Schluss traf Wouter Sars ins leere Tore, der späte Treffer hatte nur noch statistischen Wert.
Neuwied: Schulte – Walkowiak, Esche, Schlicht, Tegkaev, Marten, Zaslavski, Rieger, Becker – Rajala, Chetik, B. Asbach, Beeg, Litvinov, Jamieson, Anton, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov.
Limburg-Geleen: Ansems – Hessels, Hooijmans, Gielen, Forrest, Castronovo, van Espen – Sars, Jelle Noblesse, van Sloun, Marx, Versteeg, Steinmetz, Duperreault, Paulissen, Jacobs, Collard, Jesse Noblesse.
Schiedsrichter: Chris van Grinsven/Elia Schwebius.
Zuschauer: 1640.
Strafminuten: 11 + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Tegkaev : 8.
Tore: 1:0 Jeff Smith (Walkowiak, Jamieson) 7‘, 2:0 Artjom Alexandrov (Stumpe) 8‘, 2:1 Ben Duperreault (Sars) 28‘, 2:2 Jordan Steinmetz (Jelle Noblesse) 38‘, 2:3 Lars van Sloun (Jacobs) 55‘, 2:4 Wouter Sars 60‘.
Die anfängliche EHC-Führung, die Jeff Smith (rechts) erzielte, drehte Geleens Lars van Sloun (links) zum 2:3 für die Niederländer.