Neuwied gewinnt das fünfte Derby in Folge gegen die EG Diez-Limburg

Viermal in Folge war die Derby-Partie zwischen den EHC Neuwied und der EG Diez-Limburg zuletzt an die Bären gegangen, die ihre Serie auch im letzten Hauptrunden-Duell der Saison 2024/25 ausbauten. Selten war das Ergebnis so deutlich wie diesmal beim verdienten 6:1 (1:1; 4:0; 1:0)-Sieg der Gastgeber vor einer Kulisse von 2017 Fans. Für kein Derby zuvor zwischen EHC und EDGL hatten so viele Zuschauer Eintritt gezahlt. Zumindest diejenigen, die es mit den Bären hielten, kamen im Icehouse voll auf ihre Kosten.
Die ersten zehn Minuten waren zunächst geprägt von einem beiderseitigen Abtasten bei ausgeglichenen Spielanteilen ohne die ganz großen Gelegenheiten. Neuwied hatte leicht die Nase vorn, jedoch ohne wirklich zwingend vor das Gehäuse der Gäste zu kommen. In der 14. Spielminute machte es Diez dann nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Maximilian Rieger clever. In Überzahl spielten die Gäste die rechte Seite frei, wo Christian Bauhof aus spitzem Winkel zum Schuss kam und die Scheibe zum 0:1 versenkte. Flügelstürmer Bauhof verdiente sich mit seinem Tor und auch darüber hinaus mit einer guten Leistung die Auszeichnung zum besten EGDL-Spieler des Abends. Als er kurz darauf dann auf die Strafbank musste, nutzten auch die Bären ihr erstes Powerplay. Kapitän Jeff Smith bekam das Scheibe von Juuso Rajala auf die rechte Seite gespielt, fasste sich ein Herz, zog ab und traf (17.). Mit diesem ausgeglichenen Stand ging es in die erste Pause. Zum Ende des ersten Drittels nahm das Spiel Fahrt auf, diese Energie transportierten lediglich die Gastgeber in den zweiten Abschnitt.
Die Mannschaft von Leos Sulak überrannte die Raketen nun, die sich zudem mit Fehlpässen selbst in Schwierigkeiten brachten. Innerhalb von vier Minuten und drei Sekunden machte der EHC aus dem Gleichstand ein 5:1. Den Anfang machte der EHC-Spieler der Partie Tom Chetik (23.). Ein schneller Konter rollte über die linke Angriffsseite ins Drittel der Diezer und Limburger, Michael Jamieson fand mit seinem Querpass in die Mitte Tom Stumpe. Der Angreifer scheiterte zunächst an Keeper Justin Schrörs, doch gegen Chetiks Nachschuss war der Ex-Neuwieder machtlos. Nun ging es Schlag auf Schlag. Diez taumelte, Neuwied machte weiter und war nicht zu bremsen. Janeck Sperling musste nach einem Doppelpass mit Jeff Smith am langen Pfosten nur noch die Kelle hinhalten (25.). In den Jubel griff David Lademann rustikal gegen Maximilian Wasser ein. Dadurch und eine Unsportlichkeit von Kapitän Alexander Seifert spielten die Deichstädter anschließend fünf gegen drei. Das zweite Überzahltor ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal traf Michael Jamieson, der in den Diagonalpass von Juuso Rajala den Schläger hineinhielt (25.). Keine zwei Minuten später rannte Rajala nach Sperlings starkem Steilpass alleine auf Schrörs zu und zeigte beim Abschluss seine ganze Klasse und Routine. Er blieb im Eins-gegen-Eins eiskalt, täuschte links an und schob die Scheibe rechts am Keeper vorbei. Für Schrörs war es die letzte Aufgabe des Abends. Entnervt machte er Platz für seinen Ersatzmann Marian Kapicak, der nach der von Uli Egen genommenen Auszeit das Rockets-Gehäuse hütete und mit einigen starken Paraden eine noch höhere Führung für den EHC verhinderte.
Die Gastgeber schalteten einen Gang zurück, spielten taktisch diszipliniert und verwalteten den klaren Vorsprung intelligent. Da konnten die uninspirierten Diezer nicht mehr viel ausrichten. In Überzahl zog Sulaks Team dann doch noch einmal an und machte das halbe Dutzend voll. Rajala sah die Möglichkeit für einen Steckpass, als Smith vor dem Tor geparkt hatte. Der US-Amerikaner tippte die Scheibe erneut über die Linie (48.). Der Mann das erste Neuwieder Tor des Abends erzielt hatte, steuerte auch das letzte bei. Derbysieg Nummer fünf in Folge war perfekt – und wie.

Neuwied: Schulte – Walkowiak, Esche, Schlicht, Tegkaev, Marten, Rieger, Becker – Rajala, Chetik, Asbach, Beeg, Litvinov, Jamieson, Anton, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov, Deichmann.
Diez-Limburg: Schrörs (27.Kapicak) – Valenti, Gutjahr, Kristic, Yamak, Klingsporn, Seifert – Tamminen, Kaus, Lehtonen, König, Bauhof, Lademann, Kecojevic, Dreschmann, LeBlanc, Lichnovsky, Tiainen.
Schiedsrichter: David Walther.
Zuschauer: 2017.
Strafminuten: 13:15.
Tore: 0:1 Christian Bauhof (König, Kecojevic) 14‘, 1:1 Jeff Smith (Rajala, Esche) 17‘, 2:1 Tom Chetik (Stumpe, Jamieson) 23‘, 3:1 Janeck Sperling (Smith) 25‘, 4:1 Michael Jamieson (Smith, Rajala) 25‘, 5:1 Juuso Rajala 27‘, 6:1 Jeff Smith (Rajala, Esche) 48‘.


Jeff Smith (rechts) erzielte den ersten und den letzten Treffer beim 6:1-Sieg über die EDL.