Michael Jamieson trifft gegen die Belgier dreimal
Wie geht man mit einer Niederlage in einem Spiel um, in dem man sich nicht vorwerfen könnte, nicht alles versucht haben? So wie es die Bären nur 24 Stunden nach dem 1:5 gegen die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen im Auswärtsspiel bei den Leuven Chiefs getan haben. Beim 8:5 in Belgien holte der EHC Neuwied drei Punkte in der CEHL-Meisterschaftsrunde – keine Selbstverständlichkeit gegen eine der Entdeckungen der Cup-Runde.
Mit dem Gewinn der Regionalliga-Meisterschaft hatte sich Alexander Zaslavski zum Ende der Saison 2022/23 aus Neuwied verabschiedet, mit dem Sieg in Leuven kehrte der Verteidiger zurück ins EHC-Dress. Nach einer Woche Training stand der 26-Jährige bereits wieder im Kader von Trainer Leos Sulak. „Zasi wird unserer Abwehr mit seiner Stabilität gut tun“, freut sich Manager Carsten Billigmann über die Rückkehr. Zuletzt hatte er in Diensten des Regionalligisten Bergisch Land gestanden. „Wenn er in ein paar Wochen wieder richtig im Spielrhythmus ist, werden wir noch viel Freude an ihm haben“, ist sich Billigmann sicher.
Mit Zaslavski, aber ohne den vorerst verletzungsbedingt ausfallenden Maksim Anton entwickelte sich zunächst noch ein relativ normales Eishockeyspiel mit einer Neuwieder 1:0-Führung, erzielt durch Artur Tegkaev, und dem Chiefs-Ausgleich im ersten Drittel. Was daran im Mittelabschnitt anschloss, war offenes Visier in Reinkultur. Das Spektakel gefiel den Fans durchaus, war nach dem Geschmack der Trainer des Guten jedoch zu viel. Das Resultat daraus: acht Tore binnen neun Minuten. Drei für Leuven, fünf für die Bären.
Der EHC zeigte sich nach wenig Durchschlagskraft im Angriff gegen Geleen diesmal wieder treffsicherer, hatte aber auch einen Gegner, dem die Spielpause während den Cup-Playoffs deutlich anzumerken war. Defensive Unzulänglichkeiten vereinfachten den Bären die Arbeit. Großartig herauskombinieren mussten sie ihre Treffer nicht. Beim einen oder anderen Torwartfehler und Abstauber reichte es, die Scheibe aufs Tor zu bringen. Hinten wirkte das Team von Leos Sulak jedoch auch nicht so konzentriert wie zum Beispiel in den Cup-Halbfinals gegen Lüttich. Fünf Gegentore waren zu viel nach Sulaks Geschmack. Anders als am Tag zuvor reichte es trotzdem zu drei Punkten.
Eine weitere Serie hat der EHC damit verteidigt. In dieser Saison gab es noch keine zwei Niederlagen in Folge. Man weiß, wie man mit Niederlagen umzugehen hat.
Neuwied: Jeschke – Walkowiak, Zaslavski, Esche, Schlicht, Renke, Tegkaev, Klyuyev, Becker – Rajala, Chetik, Asbach, Litvinov, Jamieson, Stumpe, Marten, Sperling, Smith, Alexandrov, Deichmann.
Schiedsrichter: Tim Tzirtziganis.
Zuschauer: 375.
Strafminuten: 6:8.
Tore: 0:1 Artur Tegkaev (Rajala) 11′, 1:1 Tommy Lubin (Kolyasnikov, Miller) 19′, 1:2 Michael Jamieson 25′, 2:2 Mathijs Lievens (Miller, Compere) 27′, 3:2 Dries Blockx (James, Cote) 28′, 3:3 Tom Stumpe (Deichmann, Becker) 32′, 3:4 Michael Jamieson 33′, 4:4 Alec James (Gyesbreghs, Laeremans) 35′, 4:5 Tom Stumpe 35′, 4:6 Jeff Smith (Rajala, Jamieson) 36′, 4:7 Janeck Sperling (Deichmann, Alexandrov) 47′, 5:7 Jeremy Cote (Miller, Kolyasnikov) 58′, 5:8 Michael Jamieson 59′.
Michael Jamieson markierte drei der acht EHC-Tore in Leuven.