Überzahltore prägen das Spitzenspiel vor 1862 Zuschauern

Der EHC Neuwied hat einen großen Schritt in Richtung Halbfinal-Heimvorteil gemacht. Durch den 6:3 (1:1; 3:1; 2:1)-Heimsieg im Derby gegen die EG Diez-Limburg konnten die Bären kurz vor dem Ende der Cup-Runde der Central European Hockey League ihren Vorsprung auf die EGDL und die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen auf fünf Zähler vergrößern. Im letzten Spiel vor den Play-offs gegen Ultim Air Hijs Hokij Den Haag reicht ihnen ein Punkt, um als Erstplatzierter in die K.o.-Runde zu gehen.
Der EHC brannte vor 1862 Zuschauern im Icehouse mit den ersten Wechseln ein Feuerwerk ab und deckte Rockets-Torhüter Justin Schrörs direkt mit Schüssen ein. Schon nach vier Minuten konnte man sagen, dass die 1:0-Führung durch Janeck Sperling verdient war. Artur Tegkaev, seit kurzem als Verteidiger aufgestellt, gab einen Handgelenkschuss aus der Distanz ab, die abgeblockte Scheibe landete auf der Kelle von Sperling, der schnell reagierte und traf. Die ersten Eindrücke deuteten auf eine klare Überlegenheit der Gastgeber an diesem Abend hin, aber Derbys zwischen Neuwied und Diez-Limburg sind keine Spiele, in denen das Ergebnis deutlich wird. Dafür liegt beiden Mannschaften zu viel daran, die Punkte aus diesem Vergleich mitzunehmen. So auch diesmal, auch wenn die Bären die insgesamt überlegene von zwei guten Mannschaften stellten. Trotzdem stand es nach 20 Minuten unentschieden. 25 Sekunden Überzahl reichten den inzwischen besser ins Spiel gekommenen Gästen für den Ausgleich. Sami Tamminen egalisierte nach einer finnischen Koproduktion. Ville Saloranta versuchte es zunächst von halbrechts und Tamminen bekam die zweite Chance mit der im Getümmel zurückspringenden Scheibe (19.).
Gleicher Verlauf im zweiten, lange Zeit ausgeglicheneren Drittel: Neuwied legte durch eine starke Einzelleistung von Artjom Alexandrov – der beste Punktesammler des EHC zog aus der Bandenecke vor das Tor und wartete mit dem Schuss so lange, bis Schrörs seine abdeckende Position nicht mehr halten konnte – erneut vor (23.), Diez-Limburg glich wiederum aus. Christian Bauhof konterte in Unterzahl und Lukas Schulte sowie Lennart Esche standen sich beim Klärungsversuch der scheinbar schon gelaufenen Aktion unglücklich selbst im Weg (26.).
Das Folgende unterschied sich vom Abschnitt zuvor und hatte spielentscheidenden Charakter. Als die EGDL ausgangs des zweiten Durchgangs mit fünf Spielern auf der Strafbank hockte und die Mannschaft von Leos Sulak mit fünf gegen drei spielte, nutzte sie die Gunst der Stunde. Michael Jamieson brachte eine Direktpass-Stafette mit Finn Walkowiak und Janeck Sperling erfolgreich zu Ende (38.) und Sperling stand wie schon beim 1:0 in der richtigen Position, um den Nachschuss abzustauben (40.).
Die Rockets witterten nach Alexander Seiferts Distanzschuss in Überzahl (45.) und einer weiteren Hinausstellung gegen den EHC noch einmal Morgenluft. Lukas Schulte und die Abwehr vor ihm verteidigten verbissen den auf ein Tor zusammengeschmolzenen Vorsprung. Mit dem durch Jeff Smith abgefälschten Tegkaev-Schuss von der blauen Linie (50.) gingen die Bären den nächsten Schritt in Richtung des zweiten Derbysiegs in dieser Saison. Dreieinhalb Minuten vor Spielende zückte Gästetrainer Uli Egen den Torhüter, Diez-Limburg griff zu sechst an. Sperling scheiterte mit dem ersten Schuss aufs leere Tor noch am Pfosten, Jeff Smith setzte den nächsten Angriff in die Maschen (58.). In den Torjubel mischte sich ein rauer Faustkampf zwischen Emre Yamak und Dennis Schlicht mit Punktsieg für den EGDL-Verteidiger. Die drei anderen Zähler blieben jedoch verdientermaßen im Icehouse.

Neuwied: Schulte – Walkowiak, Esche, Schlicht, Renke, Tegkaev, Marten, Klyuyev, Rieger, Becker – Rajala, Chetik, Beeg, Litvinov, Jamieson, Stumpe, Anton, Sperling, Smith, Alexandrov, Deichmann.
Diez-Limburg: Schrörs – Valenti, Gutjahr, Kristic, Yamak, Seifert – Kurth, Tamminen, Piskowazkow, König, Bauhof, Lademann, Mäkinen, Kecojevic, Dreschmann, Saloranta.
Schiedsrichter: Sascha Westrich.
Zuschauer: 1862.
Strafminuten: 23:29.
Tore: 1:0 Janeck Sperling (Tegkaev, Smith) 4‘, 1:1 Sami Tamminen (Saloranta) 19‘, 2:1 Artjom Alexandrov (Rajala, Beeg) 23‘, 2:2 Christian Bauhof (Mäkinen) 26‘, 3:2 Michael Jamieson (Sperling, Rajala) 38‘, 4:2 Janeck Sperling (Smith, Jamieson) 40‘, 4:3 Alexander Seifert (Mäkinen) 45‘, 5:3 Artur Tegkaev (Jamieson, Smith) 50‘, 6:3 Jeff Smith (Jamieson) 58‘.