EHC verliert entscheidendes Finale mit 4:5 nach Verlängerung

Zum ganz großen Coup hat dem EHC Neuwied im Finale der Eishocley-BeNe-League eine Winzigkeit gefehlt. Im fünften Spiel der Finalserie unterlagen die Bären bei den Bulldogs Lüttich mit 4:5 (4:1; 0:2; 0:1; 0:1) nach Verlängerung. Das entscheidende Spiel im Sudden death zu verlieren, tat im ersten Moment weh, aber schon mit dem Applaus der 200 mitgereisten Bären-Fans wurde den Spielern relativ schnell bewusst, wie die Vizemeisterschaft zu bewerten ist. Die Neuwieder mussten sich nach einer steilen Entwicklung im Laufe der Saison in Belgien nicht als Verlierer fühlen.
„Ich möchte mich bei den Jungs für die gesamten Play-offs bedanken. Das war eine super Sache. Vor allem die erfahrenen Spieler wie Jeff Smith, Juuso Rajala, Jan Guryca, Brett Magee und die Schlicht-Zwillinge haben unser Team geführt. Ich bin sehr dankbar dafür, mit solchen Spielern arbeiten zu dürfen“, sagte Trainer Leos Sulak.
Der Traum vom Titel lebte am Samstagabend vor 1700 Zuschauern im Patinoire olympique de Liège bis kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit. Erst 74 Sekunden vor Schluss glich der Schwede Hugo Reinhardt zum 4:4 aus und führte die Verlängerung herbei. Hier schoss Lüttichs Kapitän Jordan Paulus sein Team zur Titelverteidigung.
Die Bären hatten aus dem 4:1-Heimsieg in Spiel vier am Donnerstag viel Selbstvertrauen mitgenommen und das erhielt im ersten Drittel zusätzliche Nahrung. Durch Tore von Thorben Beeg (8.), zweimal Maximilian Wasser (16., 19.) und Jeff Smith (20.) bei einem Gegentreffer durch Jordan Paulus in Lütticher Überzahl (8.) stand das Endergebnis von vor zwei Tage zuvor diesmal schon nach 20 Minuten auf der Anzeigetafel. Ein weiteres EHC-Tor erkannten die Schiedsrichter nicht an.
Von seinen frenetischen Fans nach vorn gepeitscht, erhöhte der Titelverteidiger die Schlagzahl. Neuwied konnte kaum noch für Entlastung sorgen. „Am Ende einer langen Saison fehlte uns heute auch die Kraft, noch ein weiteres Tor zu erzielen“, sagte Trainer Sulak. Binnen zwei Minuten verkürzte Bullldogs-Kapitän Jordan Paulus zum 3:4 (32., 34.). Dieser kleine Vorsprung hielt und hielt und hielt, weil sich die Bären hinten in alles hineinwarfen und Jan Guryca alles abwehrte, was auf ihn zuflog. Bis zur 59. Minute. Dann zog Paulus ab, Hugo Reinhardt bekam den Abpraller zu fassen und erzielte den 4:4-Ausgleich.
In der anschließenden Verlängerung bot sich dem EHC zunächst die große Chance auf den Meisterschaftsgewinn. Die Unparteiischen sprachen eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis gegen Lüttich aus. Die zweiminütige Überzahl blieb ungenutzt, und kurz nach Lüttichs Wiederauffüllen endete Neuwieds Play-off-Märchen. Jordan Paulus drehte eine Runde um das Neuwieder Tor, wartete auf die freie Schussbahn und versenkte.

Lüttich: Passingham – Distate, Paulus, Naze, van Gestel, Neven, Smeets – A. Kolodziejczyk, Preud’Homme, Schöningh, Reinhardt, de Vriendt, Shabanov, de Smet, B. Kolodziejczyk, Dury, Henry, Delbrassine.
Neuwied: Guryca – Esche, D. Schlicht, Magee, Marten, Klyuyev, Rieger – Rajala, Asbach, Beeg, Litvinov, Lavallee, Anton, Hochstraßeer, Sperling, Wasser, Smith, S. Schlicht, Etzel.
Schiedsrichter: Chris van Grinsven/Elia Schwebius.
Zuschauer: 1700.
Strafminuten: 6:6.
Tore: 0:1 Thorben Beeg (Smith, Sperling) 8‘, 1:1 Jordan Paulus (B. Kolodziejczyk, Neven) 11‘, 1:2 Maximilian Wasser (Smith) 16‘, 1:3 Maximilian Wasser (Smith, Rieger) 19‘,1:4 Jeff Smith (Rajala, Esche) 20‘, 2:4 Jordan Paulus (B. Kolodziejczyk, Reinhardt) 32‘, 3:4 Jordan Paulus (B. Kolodziejczyk, Shabanov) 34‘, 4:4 Hugo Reinhardt (van Gestel, Paulus) 59‘, 5:4 Jordan Paulus (B. Koldoziejczyk, Reinhardt) 64‘.


Maximilian Rieger (lins im weißen Trikot), Maximilian Wasser (rechts) und ihr Team konnten den 4:1-Vorsprug nicht nalten,