EHC entscheidet Endspiel um den „act.VERTISE RLP-Pokal“ für sich

Die Pokalsammlung des EHC Neuwied hat im letzten Spiel der Eishockey-Saison unverhofft doch noch Zuwachs erhalten. Die Bären gewannen das Finale im „act.VERTISE RLP-Pokal“ gegen die EG Diez-Limburg mit 4:2 (2:0; 1:1; 1:1). „Damit hätte ich nicht unbedingt gerechnet. Unsere Mannschaft pfeift nach den anstrengenden Play-offs aus dem letzten Loch, während Diez zuletzt zwei Wochen spielfrei hatte und gut erholt in die Partie ging“, sagte EHC-Manager Carsten Billigmann. Er schlüpfte am Donnerstagabend am Diezer Heckenweg in eine andere Rolle. Weil Leos Sulak krankheitsbedingt zu Hause verweilen musste, übernahm Billigmann gemeinsam mit Co-Trainer Andreas Halfmann das Coaching.
Die Bären hatten geplant, die Partie mit einer Mischung aus U20- und Erste-Mannschaft-Spielern zu bestreiten, aber das kam dann unerwarteterweise doch anders. „Die Mannschaft hat am Dienstag beim Abschlusstraining gesagt: ,Wir sind ein Team, stehen zusammen und fahren mit allen Mann nach Diez.‘ Diese Entscheidung kam aus der Mannschaft heraus und zeigt, wie groß der Zusammenhalt der Jungs ist“, erklärte Billigmann. „Alle, die noch in der Lage sind, geradeaus zu laufen“, stellten sich der letzten Partie der Saison. Neben den Langzeitverletzten Kevin Lavallee und Tom Chetik konnten Jan Guryca, Knut Apel und Björn Asbach aus gesundheitlichen Gründen nicht auflaufen. „Allen, die uns verwarfen, das wäre von Anfang an der Plan gewesen, kann ich versichern, dass es das auf keinen Fall war“, betont der EHC-Manager.
Die Bären waren im ersten Abschnitt die siegeshungrigere Mannschaft und gingen durch zwei Tore von Xaver Hochstraßer mit 2:0 in Führung. Vor 486 Zuschauern steigerten sich die Rockets im zweiten Drittel und hatten einige Phasen im EHC-Drittel. Wie schon in den Play-offs standen die Bären rund um das eigene Tor sicher und zwischen den Pfosten holte Tjaard Jansen einige gefährliche EGDL-Abschlüsse heraus. Nils Wegner verkürzte zwar, aber die nun auf Konter setzenden Gäste bauten ihren Vorsprung wieder aus. Janeck Sperling stellte den alten Abstand wieder her. Zuvor hatte Juuso Rajala den Pfosten getroffen, und Jeff Smith scheiterte bei einem Alleingang an Rockets-Torwart Markus Ekholm-Rosén.
Mit defensiver Disziplin und Stabilität an der blauen Linie fing der EHC in der Endphase viele Angriffe der Diezer und Limburger ab. In den letzten beiden Minuten geriet der Sieg nach Hugo Turcottes Anschlusstreffer noch einmal erheblich in Gefahr. Maximilian Rieger musste eine Strafzeit verbüßen und weil EGDL-Trainer Arno Lörsch früh volles Risiko ging, in dem er an Stelle von Ekholm-Rosén einen sechsten Feldspieler aufs Eis schickte, mussten sich vier Neuwieder Feldspieler sechs Diezern erwehren. Jeff Smith war es, der 42 Sekunde vor dem Ende mit einem Treffer ins leere Tor die Partie endgültig entschied.

Diez-Limburg: Ekholm-Rosén – Reuner, Valenti, Gutjahr, Kristic, Lachmann, Seifert – Kurth, Wegner, Lavallée, Firsanov, Piskowazkow, Lehtonen, König, Lademann, Lichnovsky, Karpenko, Grund, Turcotte.
Neuwied: Jansen – Esche, D. Schlicht, Magee, Marten, Klyuyev, Rieger – Rajala, Beeg, Litvinov, Hochstraßer, Sperling, Wasser, Smith, S. Schlicht, Etzel.
Schiedsrichter: Markus Eberl/Marc Stromberg.
Zuschauer: 486.
Strafminuten: 14:12.
Tore: 0:1 Xaver Hochstraßer (Etzel) 4‘, 0:2 Xaver Hochstraßer (Etzel, D.Schlicht) 18‘, 1:2 Nils Wegner (Lehtonen, Kurth) 31‘, 1:3 Janeck Sperling (Etzel) 37‘, 2:3 Hugo Turcotte (Lehtonen, Lavallée) 46‘, 2:4 Jeff Smith 60‘.