Neuwied schlägt Lüttich im BeNe-League-Endspiel

Mehr Zufriedenheit als am Sonntagabend konnte im großen Fanlager des EHC Neuwied nicht herrschen. Die Bären haben sich ein Tag nach der 1:8-Niederlage bei den Bulldogs Lüttich revanchiert, die Endspiel-Serie um die BeNe-League-Meisterschaft ausgeglichen und geben ihren frenetischen Anhängern somit einen Bonus. Beide Mannschaften werden sich am Donnerstagabend ab 20 Uhr im Neuwieder Icehouse definitiv noch einmal wiedersehen. Zuvor geht’s in Lüttich am Dienstag ab 20 Uhr darum, wer sich den Matchball erspielt und wer dann mit dem Rücken zur Wand steht. In der mit 2108 Zuschauern ausverkauften Neuwieder Halle setzte sich die Mannschaft von Trainer Leos Sulak mit 3:1 (0:0; 2:0; 1:1) gegen die Belgier durch. „Hier geht etwas. Wir müssen nur unsere Chancen nutzen“, frohlockte EHC-Manager Carsten Billigmann in der ersten Drittelpause. Neuwied besaß in den 20 Minuten zuvor durch Xaver Hochstraßer, der mit einem Alleingang einen Lütticher Verteidiger stehen ließ, dann aber nicht präzise genug zum Abschluss kam (10.), und einen Zwei-gegen-Eins-Konter mit Jeff Smith und Juuso Rajala (14.) die bessereb Chancen.
Die Bären warfen sich defensiv voller Hingabe in die Zweikämpfe und Schüsse und ließen es diesmal nicht zu, dass der Titelverteidiger durch Abfälscher oder ähnliches seinen Erfolg vom Samstag wiederholen kann. Bis dahin hatte Lüttichs großartiger Schlussmann Troy Passingham das torlose Unentschieden festgehalten. Billigmanns Hoffnung, die Chancen besser zu nutzen, erfüllte sich nach 51 Sekunden im Mittelabschnitt. Nach einem geblockten Schuss kam Juuso Rajala an die Scheibe. Der Finne legte direkt auf Janeck Sperling ab – 1:0 (21.). Im emotionalen zweiten Drittel, in dem sich unter anderem Neuwieds Dennis Schlicht und Lüttichs Schwede Hugo Reinhardt eine wilde Auseinandersetzung lieferten, erhöhte Björn Asbach. Hochstraßer  bediente den Lokalmatador bei einem Konter (27.).
Der EHC musste danach im eigenen Drittel die Räume eng halten. In zwei Unterzahlsituationen verhinderten die Bären mit großem Einsatz den Anschlusstreffer.
Durchgang Nummer drei begann mit einem Schockmoment. Ein Bulldogs-Spieler blieb an der Ersatzbank verletzt liegen und musste lange behandelt werden, kam später aber wieder aufs Eis zurück. Als es weiterging, war Neuwied  zunächst wacher. Jeff Smith stellte die Weichen mit dem 3:0 in Richtung Sieg (44.). In einer Zwei-Mann-Überzahl verpassten es die Gastgeber, den Sack zuzumachen. Sie schlugen kein Kapital aus der sich bietenden Möglichkeit. Schlussmann Passingham hielt sein Team am Leben. Gästetrainer Uli Egen nahm schon etwas mehr als sieben Minuten vor Schluss seine Auszeit.  Wie schnell es im Eishockey gehen kann, zeigte das dritte Halbfinale der Bären am Dienstag in Den Haag mit drei Toren binnen 54 Sekunden. Das kann passieren, ist aber nur eine Ausnahme. Hugo Reinhardt erzielte den Anschlusstreffer, indem er die Scheibe mit der Rückhand in die rechte untere Ecke drückte, nachdem die Bären den Puck nicht aus dem Gefahrenbereich hatten klären können (55.). Die hitzige Endphase mit einigen Emotionen dürfte einen Vorgeschmack auf Spiel drei in Lüttich geben. Dort geht es um den Matchball für das nächste und definitiv letzte BeNe-League-Spiel des EHC in dieser Saison im Icehouse.

Neuwied: Guryca – Esche, Apel, D. Schlicht, Magee, Marten, Klyuyev, Rieger – Rajala, Asbach, Beeg, Litvinov, Losing, Anton, Hochstraßer, Sperling, Wasser, Smith, Etzel.
Lüttich: Passingham – Paulus, Naze, van Gestel, de Vriendt, Neven, Smeets – A. Kolodziejczyk, Preud’Homme, Schöningh, Reinhardt, Shabanov, de Smet, B. Kolodziejczyk, Dury, Delbrassine, Darques.
Schiedsrichter: Sascha Westrich/Daniel Melcher.
Zuschauer: 2108.
Strafminuten: 19:23 + Disziplinarstrafen gegen Delbrassine und Darques.
Tore: 1:0 Janeck Sperling (Rajala, Smith) 21′, 2:0 Björn Asbach (Hochstraßer) 27′, 3:0 Jeff Smith (Rajala, Wasser) 44′, 3:1 Hugo Reinhardt (B. Kolodziejczyk, Neven) 55′.

Björn Asbach (rechts) erzielte das wichtige 2:0 für die Bären.