EHC gewinnt das entscheidende Viertelfinale mit 4:2
Der EHC Neuwied steht im Halbfinale der BeNe League. Die Bären haben das dritte und entscheidende Viertelfinalspiel gegen HYC Heylen Vastgoed aus Herentals mit 4:2 (3:0; 0:2; 1:0) für sich entschieden und treffen ab Freitag in der Vorschlussrunde auf den Hauptrunden-Ersten UltimAir Hijs Hokij aus Den Haag. „Die Jungs haben bis zum Schluss alles gegeben. Die Serie war sehr eng. Beide Mannschaften hätten gewinnen können. Heute waren wir die etwas Glücklicheren“, sagte der Neuwieder Trainer Leos Sulak.
Die Gäste schwächten sich in der Anfangsphase selbst. In den ersten 13 Spielminuten sammelten sie zehn Strafminuten an. Aus der Dauer-Überzahl schlugen die Bären fast optimal Kapital. 4. Minute: Maximilian Wasser spielt von der linken Seite zu Juuso Rajala nach rechts quer, der legt für Jeff Smith auf – 1:0. 9. Minute: Maksim Anton bringt die Scheibe von links in den Slot, wo Xaver Hochstraßer goldrichtig steht und einschiebt – 2:0. 12. Minute: Jeff Smith zieht aus rechter Position ab und trifft aus spitzem Winkel – 3:0. Wenn die Belgier einmal nicht mit einem Mann weniger auf dem Eis standen, setzten sie natürlich auch ihre Akzente. Mit defensiver Stabilität und vielen starken Störaktionen wie die von Lennart Esche gegen Mitte des ersten Drittels im Zweikampf mit Alexander Vasilyev hielt der EHC die Belgier auf Distanz.
Im zweiten Durchgang kam Herentals mit Wut im Bauch aus der Kabine, scheiterte aber immer wieder an der engagierten Bären-Verteidigung und an Torhüter Jan Guryca. In der 28. Minute war dann doch aber doch so weit: Die Belgier verkürzten zum 1:3. Nachdem die Neuwieder Spieler ein vermeintliches Schlittschuhtor protestiert hatten, konnten die Unparteiischen am Treffer von Alexander Vasilyev nichts aussetzen. Es brach eine richtungsweisende Phase an. Die erste Reihe der Gäste spielte den EHC hinten fest und in doppelter Unterzahl rückten die Bären ganz eng zusammen. Der Hauptrunden-Fünfte drückte jetzt gehörig. In einem weiteren Powerplay verwandelte Emiel Goris einen Flachschuss von der blauen Linie (40.), die Partie stand wieder auf des Messers Schneide. Nächster Schockmoment für die Gastgeber: Jan Guryca blieb nach dem Gegentreffer auf dem Eis hocken und in der zweiten Pause angeschlagen in der Kabine. Das Pech mit den Ausfällen setzte sich fort. Unter der Woche musste Tobias Etzel die Saison verletzungsbedingt für beendet erklären. Dafür kehrte Thorben Beeg in den Kader zurück. Tjaard Jansen machte sich bereit und kam für die letzten 20 Minuten zwischen die Pfosten. „Tjaard hat sehr sicher gewirkt“, sagte Trainer Sulak über den Torhüter, der ins kalte Wasser sprang und sich direkt freischwamm. Die Neuwieder konzentrierten sich ganz auf die Abwehrarbeit und die Unterstützung ihres Schlussmanns. Sie blockten unzählige Schüsse ab und unterbanden die gegnerischen Aktionen in Richtung des Tores. Allenfalls ein halbes Dutzend an Versuchen flog noch auf Jansen zu. Er parierte alle.
Nach einem Beinstellen von Kacper Raciborski schaltete der EHC in den Angriffsmodus um. Juuso Rajala pflückte den Puck nach einem Befreiungsschlag aus der Luft, stand plötzlich frei vor Andrew Masters und erzielte mit einem Handgelenkschuss das 4:2 (47.). Herentals wirkte getroffen, selbst die Scoring-Reihe mit Alexander Vasilyev, Roope Niskanen und Mitch Morgan schien anzufangen zu grübeln. Jegliches Anrennen prallte am EHC-Abwehrbollwerk ab. „Neuwied spielt strukturiertes Eishockey mit einem guten System. Die Serie war spannend und verlief auf Augenhöhe. Der EHC kann in diesen Play-offs bei den Gegnern noch einiges an Schaden anrichten“, gratulierte Gästetrainer Vincent Morgan den Deichstädtern fair zum Halbfinal-Einzug.
Neuwied: Guryca (41. Jansen) – Esche, Apel, D. Schlicht, Magee, Marten, Klyuyev, Rieger – Rajala, Asbach, Beeg, Litvinov, Anton, Hochstraßer, Sperling, Wasser, Smith.
Herentals: Masters – Piccart, Moons, Goris, Cuylaerts, Bogaerts, Moonen – Coolen, Vasilyev, Niskanen, Vangenechten, Cuylen, Pyl, Raciborski, de Ceuster, Morgan, van Reeth, Gentry.
Schiedsrichter: Marcus Eberl/Sascha Westrich.
Zuschauer: 1085.
Strafminuten: 14:12.
Tore: 1:0 Jeff Smith (Wasser, Rajala) 4′, 2:0 Xaver Hochstraßer (Anton) 9′, 3:0 Jeff Smith
(Rajala, Sperling) 11′, 3:1 Alexander Vasilyev (Morgan) 28′, 3:2 Emiel Goris (Vasilyev, Morgan) 40′, 4:2 Juuso Rajala 47′.
Die Saison verlängert sich um mindestens zwei Spiele: Die Bären treffen nach dem Sieg gegen Herentals jetzt im Halbfinale auf Den Haag.