Lüttich schnappt Bären den greifbar nahen Sieg weg

2:25 Minuten haben dem EHC Neuwied zum sicheren zweiten Tabellenplatz in der Eishockey BeNe League gefehlt. Durch ein spätes Gegentor kassierten die Bären am Freitagabend im Spitzenspiel gegen die Lüttich Bulldogs den Ausgleich zum 5:5. In der anschließenden Verlängerung gelang den Gästen schnell der Siegtreffer. Die Mannschaft von Leos Sulak verlor somit vor bereits Play-off-tauglicher Zuschauerkulisse von 1390 Besuchern im Icehouse mit 5:6 (2:1; 1:3; 2:1; 0:1) nach Overtime. Dafür gab es einen Punkt, durch den sich die Situation hinter der Mannschaft aus Den Haag weiter gewaltig zuspitzt. Lüttich, Neuwied und Diez-Limburg haben jeweils 29 Zähler. In dieser Konstellation würde der EHC als Vierter ins Viertelfinale einziehen, aber am Sonntag hat man ab 20 Uhr in Herentals noch die Gelegenheit, die Rockets zu distanzieren, die ihre 16 Partien bereits voll haben. Lüttich spielt zum Hauptrunden-Abschluss gegen den Tabellenachten Leuven, der sich im Fernduell mit Mechelen um den letzten Play-off-Platz befindet.
„Für die Zuschauer war es ein sehr schönes Spiel. Wir haben uns gegen Lüttichs starken Torwart immer schwer getan Tore zu erzielen. Heute schießen wir fünf, kassieren aber sechs. Das tut etwas weh“, kommentierte EHC-Trainer Sulak das Ergebnis. Ein abgefälschter Schuss von der blauen Linie zum 1:1 (10.), drei Tore der Lütticher im erweiterten Konter, als sie Neuwied hinten zu offen erwischten (26., 33., 35.), und ein Nachschuss zum 5:5-Ausgleich (58.) – mit etwas mehr Scheibenglück und Positionstreue hätte das eine oder andere davon verhindert werden können. „Trotzdem ein Kompliment an meine Mannschaft dafür, wie sie zurückgekommen ist“, lobte Sulak. Im guten ersten Neuwieder Drittel mit einem von Xaver Hochstraßer abgefälschten Schuss zum 1:0 (9.) sowie Jeff Smiths Energieleistung zum 2:1 (20.) hatten die Gastgeber mehr Spielanteile. Danach kamen sie etwas von ihrer Linie ab. Die Belgier bestraften das und drehten das Ergebnis zum 2:4. Brett Magees Anschlusstreffer annähernd parallel zur zweiten Pausensirene gab dem EHC neuen Schwung. Maximilian Wasser staubte nach Vorarbeit von Jeff Smith und Juuso Rajala zum 4:4 ab (44.) und nach Rajalas Überzahltor zum 5:4 (52.) hatten die Bären den ersten Sieg in dieser Saison gegen den BeNe-League-Titelverteidiger vor Augen. Bryan Kolodziejczyk schnappte dem EHC diesen weg (58.) und Hugo Reinhardt, der mit dem 1:1 den Lütticher Torreigen eröffnet hatte, schloss ihn in der Verlängerung auch ab (61.). Er und Kolodziejczyk nutzten die Freiräume, die sich bei drei gegen drei Feldspielern ergeben.

Neuwied: Guryca – Dech, Esche, Apel, D. Schlicht, Magee, Marten, Klyuyev, Rieger – Rajala, Asbach, Litvinov, Anton, Hochstraßer, Sperling, Wasser, Smith, Etzel.
Lüttich: Passingham – Distate, Paulus, van Gestel, Neven, Smeets – A. Kolodziejczyk, Schoningh, Reinhardt, Naze, de Vriendt, de Smet, B. Kolodziejczyk, Dury, Henry, Delbrassine.
Schiedsrichter: Marcus Eberl.
Zuschauer: 1390.
Strafminuten: 12:14.
Tore: 1:0 Xaver Hochstraßer (Rieger, Apel) 9‘, 1:1 Hugo Reinhardt (Smeets, Henry) 10‘, 2:1 Jeff Smith (Rajala) 20‘, 2:2 Jordan Paulus (Henry, B. Kolidziejczyk) 26‘, 2:3 Jordan Paulus (Schoningh, Distate) 33‘, 2:4 Olaf-Jan Schoningh (de Smet, Distate) 35‘, 3:4 Brett Magee (Smith, Wasser) 40‘, 4:4 Maximilian Wasser (Rajala, Smith) 44‘, 5:4 Juuso Rajala (Sperling, Smith) 52‘, 5:5 Bryan Kolodziejczyk (Paulus, Reinhardt) 58‘, 5:6 Hugo Reinhardt (B. Kolodziejczyk, Paulus) 61‘.


Brett Magees Buzzer-Beater im zweiten Drittel brachte den Bären das Tor zum 3:4 ein und eröffnete die zunächst erfolgreich erscheinende Aufholjagd. Bryan Kolodziejczyk (links) glich spät aus und bereitete Lüttichs Overtime-Siegtor vor.