Für den EHC stehen bei der 3:6-Derbyniederlage am Ende noch elf Feldspieler auf dem Eis

Durch diverse Verletzungen und Krankheitsfälle konnte der EHC Neuwied am Freitagabend nur noch ein Rumpfaufgebot von 13 Feldspielern und 2 Torhütern gegen die EG Diez-Limburg ins letzte Hauptrunden-Heimspiel des BeNe League Cups ins Rennen schicken. Dieses kämpfte und lief so weit die Beine trugen, verlor aber gegen die EG Diez-Limburg mit 3:6 (2:1; 1:2; 0:3). „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben alles gegeben“, sagte EHC-Trainer Leos Sulak. Auch wenn es für die Bären nach dem bereits feststehenden Verpassen der Play-offs in erster Linie noch ums Prestige ging, holten die Neuwieder im Derby alles aus sich heraus, um sich erhobenen Hauptes in die vierwöchige Spielpause zu verabschieden. Bis ins letzte Drittel hinein hielt der EHC das Ergebnis offen, dann machten sich die größeren Reserven und die individuellen Qualitäten des Tabellenzweiten bemerkbar. „Wir haben uns sehr gut gewehrt, aber mit diesem kleinen Aufgebot war es natürlich sehr schwer gegen Diez“, sagte Sulak.
Die Gäste, die punkten mussten, um den Halbfinale-Einzug perfekt zu machen, begannen die Partie druckvoll und nutzen einen von Philipp Lapkov verwandelten Abpraller zum 0:1 (8.). Neuwied suchte bissig die Zweikämpfe und warf sich mit großer Intensität rein. Die Bären fanden Gefallen daran, sich in die Partie zu arbeiten. Die EGDL hatte zwar ein Plus bei den Torschüssen, von denen jedoch nur wenige richtige Gefahrenmomente herauf beschwörten. Der EHC hingegen zeigte vor dem Tor von Marian Kapicak eine Effizienz, die der Mannschaft seit Saisonbeginn so häufig fehlte, was so manchen Sieg kostete. Zunächst glich Björn Asbach aus, nachdem Thorben Beeg EGDL-Verteidiger Lorenzo Valenti den Puck abgeluchst hatte (16.), und nur etwas mehr als eine Minute später drehte Maximilian Rieger mit einen Distanzschuss in Überzahl das Ergebnis (17.). Asbach, später zum EHC-Spieler des Abends gewählt, besaß sogar die Möglichkeit noch vor der Pause auf 3:1 zu erhöhen.
Um Punkte mitzunehmen zu können, hätte der EHC im zweiten Abschnitt seine Überzahlsituationen besser nutzen müssen. Das sah auch der Trainer so: „Mit dem einen oder anderen weiteren Powerplay-Tor hätte das Spiel anders ausgehen können.“ Die Rockets waren in Rückstand liegend gefordert und reagierten. Nils Wegner glich das Ergebnis mit einem Nachschuss aus (34.) und Lapkov holte die Führung zurück auf die Seite der EGDL (37.) – und das in einer Neuwieder Überzahlsituation. Alexander Seiferts saß noch immer auf der Sünderbank, als Maximilian Wasser jubelnd abdrehte und sich für sein 3:3 feiern ließ (39.).
Hinten heraus gingen den dezimierten Bären die Körner aus. Rockets-Topscorer Hunter Fortin (43.), Julian Grund im Nachsetzen nachdem Niko Lehtonen einen genialen Steilpass gespielt und Bären-Schlussmann Jan Guryca zunächst den Alleingang von Marek Krocker vereitelt hatte (45.) sowie Lehtonen mit einem Schuss ins leere Tore (58.) entschieden die Begegnung. „Beide Seiten haben ein leidenschaftliches Spiel gezeigt. Auch als wir zurück lagen, haben wir immer an unsere Qualität geglaubt“, atmete Gästetrainer Carsten Gosdeck auf.
Die personelle Situation bei den Bären spitzte sich in den letzten zwölf Minuten weiter zu. Weil die Verbandoberen an dieser Stelle nicht viel von kritischen Worten in Richtung der Unparteiischen halten, nur die Fakten: Thorben Beeg erhielt eine doppelte, Tobias Etzel eine (einfache) Spieldauerdisziplinarstrafe, das Gleiche galt für die Diezer Paul König und Philipp Lapkov. Der Livestream entlarvt (zum Glück) seit dieser Saison so manche Entscheidung. Nur so viel: Alle fünf zum Duschen geschickte Spieler hätten gut und gerne die Schlusssirene noch auf dem Eis erleben können.

Neuwied: Guryca – D. Schlicht, Dech, Magee, Klyuyev, Rieger – DeBoer, Asbach, Beeg, Litvinov, Hochstraßer, Wasser, Smith, Etzel.
Diez-Limburg: Kapicak – Reuner, Valenti, Gutjahr, McLean, Kristic, Seifert – Kurth, Wegner, Firsanov, Lehtonen, König, Fortin, Lademann, Piskowazkow, Lapkov, Karpenko, Krocker, Grund.
Schiedsrichter: Marcus Eberl/Daniel Melcher.
Zuschauer: 934.
Strafminuten: 31 + doppelte Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Beeg + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Etzel : 34 + Spieldauerdisziplinarstrafen gegen König und Lapkov.
Tore: 0:1 Philipp Lapkov (McLean, Lademann) 8‘, 1:1 Björn Asbach (Beeg, DeBoer) 16‘, 2:1 Maximilian Rieger (Smith, Magee) 17‘, 2:2 Nils Wegner (Lademann, McLean) 34’, 2:3 Philipp Lapkov (Lehtonen, Kurth) 37‘, 3:3 Maximilian Wasser (Smith, Magee) 39‘, 3:4 Hunter Fortin (McLean, Lademann) 43‘, 3:5 Julian Grund (Krocker, Lehtonen) 45‘, 3:6 Niko Lehtonen (Kurth, Fortin) 58‘.

Maximilian Wasser erzielte das letzte BeNe-League-Cup-Heimspieltor für die Bären in dieser Saison.