EHC zeigt eine deutliche Reaktion, geht aber leer aus

Der EHC Neuwied hat dem HYC Heylen Vastgoed aus Herentals 60 Minuten lang die Stirn geboten, eine deutliche Reaktion auf die am Mittwoch gezeigte Leistung im Pokalspiel in Diez aufs Eis gebracht und den Fans Hoffnung gemacht, dass sich die Bären allmählich aus der Talsohle herausbewegen. Zum Sieg reichte es gegen die starken Belgier zwar nicht, aber die EHC-Anhänger verließen das Icehouse trotz der 2:4 (2:1; 0:1; 0:2)-Niederlage versöhnt.
Mit von den Anhängern auf der Tribüne gestärktem Rücken lieferte der EHC eine kämpferische Top-Leistung ab. „Jeder hat gekämpft, die Richtung stimmt“, sagte Trainer Leos Sulak nach der Partie. Mit ihrer überragenden ersten Reihe um Mitch Morgan, Alexander Vasilyev und Roope Niskanen sowie dank eines frühen Powerplays gehörten die ersten Minuten den Belgiern, aber auf Tjaard Jansen war Verlass. „Tjaard hat eine super Leistung gezeigt“, lobte Sulak seinen jungen Torhüter. Der erste Angriff mit gefährlichem Abschluss auf das belgische Tor hatte direkt die Neuwieder Führung zur Folge. Thorben Beeg erzielte im Nachsetzen das 1:0 (7.). Und der EHC sammelte weiteres Selbstvertrauen. In einer Fünf-gegen-drei-Überzahlsituation schlug der Schuss von Brad Magee über der Fanghand von Andrew Masters ein. Von nun an hielt kanadische Schlussmann der Gäste alles, was auf sein Tor kam. Sei es Björn Asbachs Alleingang in der 35. oder den Drei-gegen-eins-Konter mit Maximilian Wasser, Jack DeBoer und Janeck Sperling in der 54. Minute. Jansen und Masters wurden später als die besten Spieler der Partie ausgezeichnet. Herentals hatte dafür zumindest zwei weitere ernsthafte Kandidaten mit guten Argumenten: Roope Niskanen erzielte zwei Tore zum 2:1 (14.) sowie 2:2 (38.) und Alexander Vasilyev traf nach zuvor zwei Vorlagen zum 2:3 (42.).
„Ich kann den Jungs heute keinen Vorwurf machen, auch wenn unser Spiel noch nicht das ist, was ich mir vorstelle“, erklärte Trainer Sulak. In den Spielen zuvor war der EHC nach einem Rückstand in ein Loch gefallen. Diesmal rannten die Bären gierig an. Es ergab sich noch die eine oder andere Ausgleichschance, die Masters vereitelte. Mitch Morgan traf in der letzten Minute mit letztem Einsatz ins leere Neuwieder Tor zum 2:4-Endstand und besiegelte Herentals Auswärtssieg.
Die Bären wurden mit Beifall vom Eis verabschiedet. Die Fans haben gesehen, dass die Spieler die richtige Einstellung abriefen. In Richtung des Publikums richtete Trainer Sulak nicht nur Dankesworte dafür, wie die EHC-Anhänger ihn zurückempfingen, sondern auch eine Entschuldigung für das Spiel in Diez unter der Woche. Seine Spieler hatten sich bereits zuvor in 60 Minuten auf dem Eis mit einer leidenschaftlichen, aber nicht belohnten Leistung entschuldigt. Die Fans nahmen die Entschuldigung an.

Neuwied: Jansen – Pering, D. Schlicht, Magee, Marten, Klyuyev, Rieger – DeBoer, Stephens, Chetik Asbach, Beeg, Litvinov, Apel, Hochstraßer, Sperling, Wasser, Smith, Etzel.
Herentals: Masters – Piccard, Moons, Goris, Cuylaerts, Bogaerts, Moonen – Coolen, Vasilyev, Niskanen, Cuylen, Geenen, Pyl, Morgan, van Reeth, Gentry.
Schiedsrichter: Markus Eberl.
Zuschauer: 650.
Strafminuten: 12:10.
Tore: 1:0 Thorben Beeg (Sperling, Etzel) 7‘, 2:0 Brett Magee (Smith, Wasser) 12‘, 2:1 Roope Niskanen (Vasilyev) 14‘, 2:2 Roope Niskanen (Vasilyev, Morgan) 38‘, 2:3 Alexander Vasilyev 42‘, 2:4 Mitch Morgan (Goris) 60‘.

Björn Asbach kommt Herentals Alexander Vasilyev in diesem Zweikampf zuvor. Mit zwei Vorlagen und einem Tor gehört der Russe in Diensten der Belgier am Ende allerdings zu den Erfolgsgaranten der Gäste.