Bären verlieren gegen Heerenveen zum ersten Mal zu Hause
Nach fünf Heimsiegen in Folge ist die Serie des EHC Neuwied gerissen. Die Bären verloren vor 1138 Zuschauern im Icehouse mit 1:5 (1:1; 0:3; 0:1) gegen die Unis Flyers Heerenveen. Verdient, weil die Niederländer wie schon im Hinspiel vor zwei Wochen die bessere Mannschaft waren.
Die Begegnung nahm den genau umgekehrten Verlauf zum Spiel gegen die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen vor einer Woche. Da machte der EHC aus einem 0:1-Rückstand einen 5:1-Sieg. Nun also ging es genau in die andere Richtung. Artjom Alexandrov beschenkte sich mit seinem Geburtstagstor zum 1:0 (11.) selbst. Nach Nolan Renkes Vorlage traf der EHC-Topscorer flach gegen den niederländischen Nationaltorhüter Martijn Oosterwijk, der im weiteren Spielverlauf alle weiteren Schüsse herausfischte. Zum Teil spektakulär mit der Fanghand. Das Neuwieder Tor hatte sich angekündigt. Die Alexandrov-Reihe schürte die Flyers mit diesem Wechsel im eigenen Drittel ein und belohnte sich. Danach begann die Serie an Pleiten, Pech und Pannen für die Bären. Jeff Smith war nach einer Strafzeit gerade aufs Eis zurückgekehrt, als der Ex-Neuwieder Brett Magee von der blauen Linie abzog und der Puck von Marcel Martens Schläger abgefälscht im hohen Bogen von der Unterkante der Latte hinter die Linie sprang (15.).
Die Gäste waren gut auf das Neuwieder Spiel eingestellt und nutzten ihre Möglichkeiten konsequent. Es war nicht so, dass Heerenveen quantitativ mehr Gelegenheiten besessen hätte, aber sie brachten mehr Qualität und Entschlossenheit in Richtung des von Lukas Schulte gehüteten Tores. Einen Drei-gegen-Zwei-Konter schloss Tom Speel zum 1:2 ab (24.). Der starke Steckpass auf Speel wäre allerdings ohne Lennart Vosmers ungeahndeten Stockschlag gegen Marcel Marten wohl nicht angekommen. Dafür ging der Arm von Hauptschiedsrichter Markus Eberl nach oben, als Schulte in seinen Augen einen unkorrekten Körperangriff beging. Die anschließende Überzahl hatte das 1:3 zur Folge. Magee zog aus der Distanz ab und profitierte davon, dass der Neuwieder Torhüter kaum Sicht auf die Scheibe hatte, die an Freund und Feind vorbei den Weg ins Netz fand (29.). Und Magee hatte damit noch immer nicht genug. Zum für Neuwied denkbar ungünstigen Zeitpunkt 30 Sekunden vor der zweiten Pause erzielte der US-Verteidiger aus dem Slot das 1:4. Es war die Kaltschnäuzigkeit der Gäste, die den Unterschied machte. Auch mit den Über- und Unterzahlformationen hatte Heerenveen einen entscheidenden Vorteil. Vier EHC-Powerplays brachten keinen Erfolg.
Irgendwann spürten die Deichstädter, dass an diesem Abend nichts zu holen sein wird. Man rannte an, prallte aber immer wieder an Heerenveens Verteidigung ab. Es passte zur Partie, dass die Niederländer, die die Führung im Schlussabschnitt gekonnt verwalteten, auch im letzten Drittel das einzige Tor erzielten. Tom Speel war bei einem Abpraller handlungsschneller und schob ein (54.).
Nichtsdestotrotz unterstützte die große Neuwieder Fangemeinde ihr Team bis zur letzten Sekunde und sparte auch nach dem Spielende nicht mit aufmunterndem Applaus. Sie weiß, dass es solche Abende gibt, an denen nichts funktioniert.
Neuwied: Schulte – Mertz, Esche, Schlicht, Renke, Marten, Klyuyev, Rieger, Becker – Rajala, Chetik, Asbach, Beeg, Litvinov, Jamieson, Anton, Sperling, Smith, Alexandrov, Deichmann.
Heerenveen: Oosterwijk – Vollmann, Kronenburg, Töpfer, van Elten, Magee, V. Nordemann, Doop – J. Nordemann, Vosmer, Mittendorff, Demelinne, Ruotsalainen, Speel, van den Bos, Aberson, Rajamäki, Andringa, van der Meerakker, de Ruiter.
Schiedsrichter: Markus Eberl.
Zuschauer: 1138.
Strafminuten: 11:15.
Tore: 1:0 Artjom Alexandrov (Renke) 11‘, 1:1 Brett Magee (Ruotsalainen, J. Nordemann) 15‘, 1:2 Tom Speel (de Ruiter) 24‘, 1:3 Brett Magee (Ruotsalainen, Rajamäki) 29‘, 1:4 Brett Magee (Demelinne) 40‘, 1:5 Tom Speel (Vosmer) 54‘.