US-Boy wird Import, Billigmanns rechte Hand und in einem Jahr Deutscher

Die Neuwieder Eishockey-Fanszene ist gewohntermaßen gut informiert. Namen von Neuzugängen kursieren nicht selten schon vor der offiziellen Bekanntgabe, aber dieser Name hat nun doch noch nicht die Runde gemacht. Dabei kennt ihn die ganze Deichstadt, oder zumindest diejenigen, die sich für das Geschehen beim EHC interessieren. Es geht um die dritte Kontigentspielerstelle für die Saison 2024/25 in der Central European Hockey League (CEHL) neben Jeff Smith und Juuso Rajala. „Die Überraschung ist wahrscheinlich genauso groß wie damals im Jahr 2017“, sagt EHC-Manager Carsten Billigmann zur Rückkehr des US-Amerikaners Michael Jamieson. Billigmann hatte den Angreifer vor sieben Jahren zum EHC gelotst und erntete dafür zunächst zweifelnde Blicke, weil der Import am College zuvor in vier Jahren nur ein Tor erzielt hatte. Billigmann vertraute dem Spielervermittler sowie seinem Gefühl und bekam einen Torjäger, der in 85 Pflichtspielen an 208 Treffern beteiligt war.
Warum die Überraschung jetzt, wie Billigmann sagt, „wahrscheinlich genauso groß“ ist? Jamieson hat seit der Saison 2019/20 (46 Punkte für den Krefelder EV in der Oberliga) kein Eishockey mehr gespielt. „Es ist ein gewisses Risiko dabei“, bekennt Billigmann. Aber die Hintergründe hinter diesem Transfer sind vielschichtiger. Es geht bei Jamiesons Verpflichtung nicht um einen Import, der eine oder zwei Saisons bleibt und dann wieder zum nächsten Verein ziehen will. „Jamo kommt, um zu bleiben“, erklärt Billigmann. Der US-Amerikaner wird mit seiner Frau Elena, die er während seines ersten Engagements bei den Bären kennenlernte, in den Koblenzer Stadtteil Arenberg ziehen und ab der Saison 2025/26 dann einen deutschen Pass erhalten.
Und Jamieson wird mehr sein, als ein Spieler, der auf dem Eis die junge Mannschaft mit seiner Erfahrung führen soll. Billigmann: „Es ist eine Verpflichtung mit Weitblick. Michael wird meine rechte Hand für das Scouting sein. Wir gehen hier einen Schritt weiter in unserer Entwicklung. Er wird die Eiszeit für die Profis unserem Team am Mittwochvormittag leiten, Trainer Leos Sulak bei der Videoanalyse unterstützen und bei Bedarf auch im Nachwuchs helfen.“ Jamieson, der in Deutschland neben seinem umfangreichen Engagement bei den Bären einen zusätzlichen Eishockey-Job annimmt, hat zuletzt an der Northeastern University, eine Schmiede für unzählige NHL-Stars, im Management gearbeitet und sich dort seine Lorbeeren verdient.