Bären verlieren Spitzenspiel gegen Den Haag knapp mit 2:3
Der EHC Neuwied hat das Spitzenspiel in der BeNe League gegen UltimAir Hijs Hokij Den Haag mit 2:3 (0:3; 0:0; 2:0) verloren. Die Bären kamen gegen den Tabellenführer erst zu spät richtig in Fahrt.
Eine Viertelstunde lang neutralisierten sich beide Mannschaften vor 963 Zuschauern im Icehouse weitestgehend. Mit der auf eine sichere Defensive bedachten und dann Nadelstiche setzenden Spielidee hatten die Bären in den zurückliegenden Partien schon häufiger Erfolg. Diese Nadelstiche fehlten diesmal, weil in einigen Situationen die Präzision beim Steilpass fehlte. Und da es innerhalb von fünf Minuten in der Bären-Abwehr gleich dreimal zu luftig zuging, war das Aufschließen nach Punkten zum Spitzenreiter schon nach 20 Minuten in weite Ferne gerückt. Bartek Bison mit zwei Kontern (16., 20.) und Raymond van der Schuit (19.) stellten die 3:0-Pausenführung für die Niederländer her. Das 0:1 resultierte aus einem Puckverlust im gegnerischen Drittel, der den Spitzenreiter zum Gegenzug einlud, beim 0:2 lief sich van der Schuit nach gewonnenem Zweikampf geschickt am langen Pfosten frei, und das 0:3 handelten sich die Gastgeber in eigener Überzahl ein.
Im Derby gegen die EG Diez-Limburg am Freitag hatte der EHC einen 1:2- und einen 2:4-Rückstand egalisiert. Das gelingt nicht jedes Mal. Das Bemühen war da, aber die Bären fanden keinen Eingang in diese Partie. Jeff Smith konnte Den Haags Schlussmann Brett Magnus bei zwei Alleingängen nicht überwinden, zudem brachten die gegnerischen Verteidiger in vielen Situationen immer noch den Schläger dazwischen und erstickten mögliche Neuwieder Gelegenheiten im Keim. Der Moment, der neues Feuer hätte entfachen können, kam schlichtweg auch im zweiten Drittel nicht. In zwei Momenten, in denen die Niederländer wiederum der Vorentscheidung nahe waren, stand dem EHC das Glück zur Seite. Der Pfosten rettete für Jan Guryca und verhinderte einen höheren Rückstand.
In der DNA der Neuwieder Mannschaft ist der Glaube, wenn die Chance auch noch gering zu sein scheint, fest verwurzelt. Auch wenn sie sieben Minute vor dem Spielende noch immer mit 0:3 hinten liegt. Dann fand Jeff Smith den Dosenöffner. Nach Vorlage von Maximilian Rieger beendete der Kapitän das Warten (54.). Die Bären witterten wieder ihre Chancen, und zwar noch mehr als Xaver Hochstraßer in Überzahl einen Abpraller von Torhüter Magnus aus nächster Distanz ins Tor drückte (58.). Inmitten der Schlussoffensive musste Kapitän Smith zwei Minuten von der Strafbank aus verfolgen. Als sich für den US-Amerikaner die Tür wieder öffnete, nahm Trainer Leos Sulak die Auszeit. Ohne Torhüter und mit dem sechsten Feldspieler versuchte der EHC die Verlängerung zu erzwingen, und Tobias Etzel hatte diese kurz vor der Schlusssirene sogar auf der Kelle. Magnus vereitelte großartig und hielt dem frischgebackenen niederländischen Pokalsieger den Dreier fest. „Punkte für uns wären nach diesem Spielverlauf nicht verdient gewesen, aber ich hätte sie natürlich trotzdem genommen. Es war schade, dass unser erstes Tor heute erst so spät gefallen ist“, resümierte Bären-Trainer Leos Sulak. Den Haags Trainer Manitas Demelinne fasste das Spiel so zusammen: „Im ersten Drittel waren wir die dominante Mannschaft und haben das Umschaltspiel zu 100 Prozent ausgenutzt. Danach verlief das Spiel ausgeglichen, und am Ende wurde es noch einmal hektisch.“
Neuwied: Guryca – Dech, Magee, D. Schlicht, Klyuyev, Rieger – Rajala, Chetik, Asbach, Litvinov, Esche, Hochstraßer, Sperling, Smith, Etzel.
Den Haag: Magnus – van Hulten, Kronenburg, van Oeveren, Willemse, van Oorschot, Brothers – Oosterveld, Bison, van der Schuit, Evers, Melissant, van Schilt, Collard, de Zwart, Turpijn.
Schiedsrichter: Markus Eberl.
Zuschauer: 963.
Strafminuten: 6:10.
Tore: 0:1 Bartek Bison (van Oorschot) 16‘, 0:2 Raymond van der Schuit (Melissant, Evers) 18‘, 0:3 Bartek Bison (van Oorschot, Oosterveld) 20‘, 1:3 Jeff Smith (Rieger) 54‘, 2:3 Xaver Hochstraßer (Rajala, Sperling) 58‘.
Da lebte die Hoffnung auf mindestens einen Punkt wieder bei den Bären: Xaver Hochstraßer erzielt in der 58. Minuten den Anschluss zum 2:3.