EHC gewinnen hochklassiges Topspiel gegen Lüttich mit 5:3 nach 1:3-Rückstand
21:52 Uhr am Halloween-Abend im Neuwieder Icehouse: Ludvig Hedström schnappt sich im Bullykreis vor dem eigenen Tor den Puck, greift an, lässt Luke Steegmann aussteigen, Andy Kolodziejczyk ebenfalls und legt die Scheibe schließlich auch an Troy Passingham vorbei. Es ist das spektakulärste Tor des EHC Neuwied in der bisherigen Eishockey-Saison im CEHL-Cup und ein ganz wichtiges obendrein, mit dem der schwedische Verteidiger unter Beweis stellt, warum er in seiner Heimat bereits in der 1. Liga Erfahrung gesammelt hat. Die Bären gleichen mit diesem Hedström-Treffer nach 0:2 und 1:3-Rückstand das Spitzensspiel gegen die Lüttich Bulldogs zum 3:3 aus und holen sich auch von dieser Aktion beflügelt am Ende den 5:3-Heimsieg sowie die drei Punkte, die dem EHC die Tabellenspitze bescheren.
Das Gipfeltreffen zwischen den Bären und den Bulldogs ließ am Freitag keine Wünsche offen, es war das hochklassigste Spiel der bisherigen Spielzeit im Icehouse. Das Spiel ging über weite Phasen rauf und runter, wobei die Belgier im ersten Drittel nicht nur wegen ihrer 2:0-Führung Vorteile auf ihrer Seite hatten. Zwei späte Tore der Gäste durch Boet van Gestels Schuss von der blauen Linie, der Jonas Gähr zwischen den Beinen erwischte (18.), und Bryan Kolodziejczyk, der Luke Stegmanns Schuss aus der zweiten Reihe aus der Luft abfälschte (20.), brachten den EHC zunächst ins Hintertreffen.
Im Mittelabschnitt entwickelte das Team von Jeffrey van Iersel mehr Druck und verkürzte. Jeff Smith überwand Passingham nach einem Zwei-gegen-Eins-Konter und Juuso Rajalas Vorlage (28.). Jetzt nahm die Begegnung richtig an Fahrt auf. Ein unglückliches Gegentor durch Anthony Gagnon – der Puck sprang nach Gährs Parade hoch in die Luft und beim Landen hinter der Linie – stellte Neuwied auf die nächste Probe. Manch eine Mannschaft wäre an dieser Situation vielleicht zerbrochen, nicht so die Bären. Artjom Alexandrov stand richtig, als die Scheibe nach Christian Sprez‘ Abfälscher von Passinghams Schoner noch vorne prallte und schaufelte sie zum 2:3 ins leere Tor (32.). Das letzte Drittel war das beste der Gastgeber in dieser Partie. Hedströms Solo zum Zungeschnalzen mischte die Karten neu (42.), wobei der EHC bei insgesamt vier Lütticher Pfostentreffern auch mehr als nur ein Quäntchen Glück auf seiner Seite hatte. Jetzt aber erhöhte der Meister die Schlagzahl und drehte das Ergebnis auch mit großer Unterstützung durch die 60 Minuten lang lautstarken, die Mannschaft nach vorn peitschenden Fans. Finn Walkowiaks Versuch von der blauen Linie rutschte durch ins Netz, weil Passingham keine Sicht hatte (54.), und Michael Jamiesons Überzahltor unter den Giebel nach Boet van Gestels haarsträubendem Fehlpass (56.) feuerten die Deichstädter an die Ligaspitze.
Teil zwei des Topspiel-Wochenendes folgt am Sonntagabend, dann sind die Bären bei Cup-Verteidiger Snackpoint Eaters Limburg-Geleen zu Gast.
Neuwied: Gähr – Götz, Walkowiak, Polok, Esche, Hedström, Burghard, Marten, Zaslavski, Becker – Rajala, Beeg, Litvinov, Sprez, Jamieson, Kecojevic, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov.
Lüttich: Passingham – Stegmann, Blanchy, van Gestel, Neven, Smeets, Delmarche, Darques – A. Kolodziejczyk, Schöningh, de Vriendt, Auger, van Stuijvenberg, de Smet, Pandini, B. Kolodziejczyk, Denoble, Gagnon, Henry, Delbrassine.
Schiedsrichter: Sascha Westrich.
Zuschauer: 832.
Strafminuten: 8:14.
Tore: 0:1 Boet van Gestel (B. Kolodziejczyk, Delmarche) 18‘, 0:2 Bryan Kolodziejczyk (Stegmann, Gagnon) 20’, 1:2 Jeff Smith (Rajala, Sperling) 28‘, 1:3 Anthony Gagnon (A. Kolodizejczyk, Auger) 29‘, 3:3 Artjom Alexandrov (Sprez, Marten) 32‘, 3:3 Ludvig Hedström (Stumpe, Kecojevic) 42‘, 4:3 Finn Walkowiak (Götz, Smith) 54‘, 5:3 Michael Jamieson 56‘.

Artjom Alexandrov schaufelt die Scheibe zum Neuwieder 2:3-Anschlusstreffer ins Lütticher Tor.