EHC zeigt souveräne Leistung beim 5:2-Sieg in Herentals

„Das wird am Sonntag eine ganz andere Aufgabe“, hatte Neuwieds Trainer Jeffrey van Iersel nach dem 9:1-Sieg gegen die Leuven Chiefs zwei Tage zuvor gewarnt. Der Niederländer weiß natürlich, dass die Mannschaft von Heylen Vastgoed HYC aus Herentals ein anderes Kaliber ist und in Belgien auf der Freieisfläche unter Zeltplane auch nicht alltägliche äußere Bedingungen warten. Drei Punkte gab’s für den EHC trotzdem. Mit 5:2 (2:2; 2:0; 1:0) setzten sich die Deichstädter durch und holten somit die nächsten drei Punkte im CEHL-Cup.
Neuwied spielte souverän, Neuwied kontrollierte den Gegner, Neuwied lag nach 60 Minuten vollkommen verdient vorn. Die Bären kamen im ersten Spielabschnitt direkt gut aus der Kabine und hatten klare Vorteile. Über fehlende Toraktionen konnten sich die 450 Zuschauer nicht beschweren. Zweimal feierten die Gäste, einmal die Belgier. Den Anfang machte Tom Stumpe mit einem starken Solo auf der linken Seite. Er ließ Lowie Cuylaerts genauso aussteigen wie Schlussmann Olli Taimi und schoss zum 1:0 ein (5.). Wie schon am Freitag profitierte van Iersels Team von der Ausgeglichenheit seines Kaders. Während der EHC die Aufgabe des Toreschießens auf viele Schultern verteilen kann, sind bei Herentals dafür vor allem die drei Spieler zuständig, die man schon aus der Vorsaison kennt: Mitch Morgan, Oleg Sislannikovs und Roope Niskanen sind in der Lage aus wenig viel zu machen. Gesehen in der sechsten Minute und zwei Sekunden vor der ersten Drittelpause. Beim 1:1 fälschte Morgan einen Handgelenksschuss Kevin Kallonens ab. Inzwischen gehen die Neuwieder Gegner nach Hinausstellung mit einem unguten Gefühl auf die Strafbank, weil das Powerplay des CEHL-Meisters deutlich besser aufgelegt ist als noch in den ersten Saisonspielen. Die Laufwege sind besser abgestimmt, und wusste Juuso Rajala ganz genau, dass sich Michael Jamieson aus dem Slot ein paar Schritte nach hinten löste, als der Finne quer spielte und der US-Amerika trocken abschloss (8.). Dass es nach 20 Minuten nur unentschieden stand, weil Sislannikovs nach einem gewonnenen Bully Jonas Gähr im Tor überrumpelte, passte nicht zur anfänglichen Neuwieder Überlegenheit.
Abgesehen von den beiden vermeidbaren Gegentoren kontrollierten die Gäste das belgische Offensivspiel mit souveräner und abgeklärter Spielweise. Die wenigen Chancen vereitelte Jonas Gähr, unter anderem bei einem Alleingang im zweiten Abschnitt. In dem hatte der Tabellenzweite beim 2:3 das Quäntchen Glück auf seiner Seite, als Artjom Alexandrov einen Schuss von Ludvig Hedström unhaltbar für Taimi abfälschte (22.). Taktisch eine falsche Entscheidung trafen die Belgier hingegen beim vierten Neuwieder Treffer. Weil Mitch Morgan seine Verteidigerposition aufgab und dafür zu viel Offensivgeist verkörperte, ergab sich ein Drei-gegen-Zwei-Angriff für den EHC, den Janeck Sperling abschloss (33.). In der Endphase machte Jamieson mit dem fünften Treffer den Strich unter das Spiel. Aus dem linken Bullykreis schickte er einen Schlagschuss in den Winkel.
An der Tabellenspitze hat sich seit Freitagabend nichts verändert. Die Lüttich Bulldogs haben weiterhin einen Punkt Vorsprung auf Neuwied. Jetzt mit drei anstatt wie vor den Sonntagspielen zwei Zählern Rückstand auf die Bären folgt Cup-Titelverteidiger Snackpoint Eaters Limburg-Geleen. Die Niederländer gaben bei ihrem 2:1-Sieg nach Penaltyschießen gegen Heerenveen einen Punkt ab.

Herentals: Taimi (21.-21. Vanspringel) – Piccart, Cuylaerts, Lens, Kallonen, Vangenechten, Willems – Coolen, Niskanen, Vranken, Sislannikovs, Cuylen, Schoovaerts, de Ceuster, Morgan, Ziarny, Gentry.
Neuwied: Gähr – Götz, Walkowiak, Polok, Esche, Hedström, Burghard, Marten, Zaslavski – Rajala, Chetik, Beeg, Litvinov, Sprez, Jamieson, Kecojevic, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov.
Schiedsrichter: Nick van Grinsven.
Zuschauer: 450.
Strafminuten: 6:4.
Tore: 0:1 Tom Stumpe 5‘, 1:1 Mitch Morgan (Kallonen, Sislannikovs) 6‘, 1:2 Michael Jamieson (Rajala, Götz) 8‘, 2:2 Olegs Sislannikovs (Niskanen) 20‘, 2:3 Ludvig Hedström 22‘, 2:4 Janeck Sperling (Götz, Rajala) 33‘, 2:5 Michael Jamieson 57‘.


Janeck Sperling war für das vorentscheidende Tor zum 4:2 für die Bären verantwortlich.