Mechelens Führung und Ausgleich verunsichern den EHC nicht im Ansatz
Der EHC Neuwied hat gegen den Tabellenletzten des CEHL-Cupwettbewerbs seine Favoritenrolle ausgefüllt und einen von vielen erwarteten deutlichen Sieg herausgeschossen. Beim 8:3 (2:1; 4:2, 2:0)-Erfolg gegen die Mechelen Golden Sharks tat es vor allem gut, offensiv ein gutes Gefühl mitgenommen zu haben. Zunächst vergaben die Bären (wieder) viele klare Einschussgelegenheiten, aber je länger das Spiel dauerte, desto größer wurde das Gefälle. Dabei machten die Fans zunächst große Augen, denn es waren die Belgier, die mit einem Distanzschuss von Carl Behm aus zentraler Position überraschend in Führung gingen (5.). Es folgten die ersten druckvollen EHC-Wechsel, die Tore ankündigten. Vier Minuten nach dem Rückstand hatte die Mannschaft von Jeffrey van Iersel das Ergebnis gedreht. Nach schöner Ablage von hinter dem Tor durch Jeff Smith musste Juuso Rajala nur noch einschieben (8.) und nur anderthalb Minuten später nahm sich Michael Jamieson nach dem gewonnenen Bully von Tom Stumpe ein Herz ein nagelte die Scheibe in den Giebel. Der EHC, anders als vor einer Woche wieder deutlich breiter aufgestellt – es fehlten „nur“ noch die verletzten Björn Asbach, Daniel Becker und Janeck Sperling -, befand sich auf Kurs. Die Führung fühlte sich souveräner an als die Anzeigetafel es ausdrückte.
Auch im Mittelabschnitt herrschte zunächst für einen kurzen Moment Stille im Icehouse, denn wieder legte Mechelen vor. Mechelen konterte über Jaron Blomme und Nicholas McHugh verwertete gegen Oto Jeschke, der sein erstes Saisonspiel im Neuwieder Tor bestritt, den Abpraller – 2:2 (25.). Klares Zeichen: Laufkundschaft ist auch das Tabellenschlusslicht nicht. Trotzdem war amtierende CEHL-Meister besser. Das zeigte sich nach dem Ausgleich immer deutlicher. Die Bären waren angestachelt. Tore waren die Konsequenz. Juuso Rajala stellte nach Vorarbeit von Philip Kecojevic und Jeff Smith auf 3:2 (25.), Christian Sprez stellte die erstmalige Zwei-Tore-Führung her (26.), dann zog der steil geschickte Tom Chetik von der rechten Seite kommend in die Mitte und traf unters Dach (31.). So weit standesgemäß. Eine defensive Unachtsamkeit in eigener Überzahl gab Jeschke zum dritten Mal das Nachsehen. Mechelens torgefährlichster Spieler, Verners Egle, zeigte, dass die Haie ihre Effektivität beibehielten (38.). Die Bären wurden aber zu keinen Zeitpunkt nervös und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Dass Marcus Götz ebenfalls in Unterzahl seinen schwedischen Landesmann Markus Ekholm-Rosén im Tor der Gäste kurz vor der zweiten Drittelpause mit einem Solo zum 6:3 überwand gab weitere Sicherheit (39.). Der Neuzugang aus Hannover zeigte auch beim 7:3, dass er nicht nur für eine gute Verteidigungsarbeit, sondern auch offensive Gefahr stehen kann. Nach der dritten Vorlage durch Smith an diesem Abend und dem vierten Scorerpunkt von Rajala war Götz zum zweiten Mal der Torschütze (44.). Ein langersehntes Überzahltor – erst das zweite der Neuwieder in dieser Saison – konnten Mannschaft und Fans auch noch bejubeln. Artjom Alexandrov hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht getroffen, änderte das aber in Minute 48.
Der EHC feierte somit im sechsten Saisonspiel den vierten Sieg und verteidigte seinen zweiten Tabellenplatz hinter den Snackpoint Eaters Limburg-Geleen.
Neuwied: Jeschke – Götz, Walkowiak, Polok, Esche, Hedström, Burghard, Marten, Zaslavski – Rajala, Chetik, Beeg, Litvinov, Sprez, Jamieson, Kecojevic, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov.
Mechelen: Ekholm-Rosén – Vanderhulst, Behm, Jaron Blomme, Kila, Adriaenssens – Staps, McHugh, Palmaerts, Egle, Raciborski, Kolyasnikov, Bosmans, Kustermans, Jorre Blomme, Filipovic.
Schiedsrichter: David Walther.
Zuschauer: 904.
Strafminuten: 4:10.
Tore: 0:1 Carl Behm (Jorre Blomme, Bosmans) 5‘, 1:1 Juuso Rajala (Smith, Kecojevic) 8‘, 2:1 Michael Jamieson (Stumpe) 9‘, 2:2 Nicholas McHugh (Egle, Staps) 22‘, 3:2 Juuso Rajala (Smith, Kecojevic) 25‘, 4:2 Christian Sprez (Wasser, Beeg) 26‘, 5:2 Tom Chetik (Marten, Litvinov) 31‘, 5:3 Verners Egle (McHugh) 38‘, 6:3 Marcus Götz (Rajala) 39‘, 7:3 Marcus Götz (Smith, Rajala) 44‘, 8:3 Artjom Alexandrov (Stumpe) 48‘.