4:2-Sieg in Lüttich und Den Haager Schützenhilfe drehen das Bild um

„Vielleicht stolpert Geleen ja noch. Wir werden auf jeden Fall alles tun, was in unserer Macht liegt, um die Hauptrunde auf dem ersten Platz abzuschließen“, hatte Carsten Billigmann gesagt. Der Stolperer der Niederländer kam schneller als es der Manager des EHC Neuwied vermutet hatte. Der CEHl-Pokalsieger verlor am Freitag gegen UltimAir Hijs Hokij, und weil die Bären am Samstag einen Dreier in Lüttich folgen ließen, haben sie die Eaters vom ersten Rang des Tableaus verdrängt.
Wie sich die Spiele doch ähnelten. Schon Anfang Januar führte die Lüttich Bulldogs, damals im Icehouse, nach zwei Dritteln, und verloren. Genauso wie vor sechs Wochen, erzielte die Mannschaft von Leos Sulak auch diesmal im Patinoire Olympique de Liège im Schlussdrittel dank des längeren Atems vier Tore und holte sich den Sieg. Ein Drittel lang hielten sich die beiden Abwehrreihen schadlos, wobei EHC-Schlussmann Lukas Schulte mit sehenswerten Paraden einen Rückstand der Bären verhinderte. Unter anderem schnellte seine Fanghand heraus, als Lucas Boni im Alleingang auf ihn zusprintete. Zwei Gegentore fielen trotzdem im Mittelabschnitt. Der Handgelenksschuss von Tyler Barrow nach Hugo Reinhardts gewonnenen Bully fand den Weg vorbei an Freund und Feind (23.), dann war Andy Kolodziejczyk Nutznießer eines Stellungsfehlers in der EHC-Defensive vor dem eigenen Tor (34.). So richtig im Spiel angekommen waren die Gäste bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Juuso Rajala verpasste in Lütticher Überzahl den Ausgleich, die Bären warteten auf den „Klick-Moment“. Dass dieser eintrat, dazu trugen die Bulldogs schließlich mit bei. Eine weitere Parallele zum CEHL-Hinspiel zu Beginn des Jahres.
Das Spiel kippte durch drei Überzahltore. Loris Darques erwies seiner Mannschaft mit der wilden Prügelei auf Janeck Sperling einen Bärendienst. Lüttichs Raubein erhielt eine Spieldauerdisziplinarstrafe, und in der fünfminütigen Überzahl leitete Michael Jamieson die Wende ein (42.). Sperling, zunächst von Darques malträtiert, bereitete zunächst stark vor, und hatte offenbar richtig Blut geleckt. Er glich nach Rajalas Querpass mit einer Direktabnahme aus (54.), verwertete einen Abpraller zum 2:3 (57.) und setzte schließlich auch gegen sechs belgische Feldspieler den Schuss ins leere Tor. Das perfekte Neuwieder Wochenende war komplett.

Lüttich: Passingham – Blanchy, Monsieurs, Bollen, van Gestel, Neven, Smeets, Darques – A. Kolodziejczyk, Boni, Schöningh, Reinhardt, de Vriendt, Auger, van Stuijvenberg, Barrow, de Smet, Pallen, Henry, Delbrassine.
Neuwied: Schulte – Walkowiak, Schlicht, Tegkaev, Marten, Rieger, Becker – Rajala, Chetik, Beeg, Litvinov, Jamieson, Anton, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov, Deichmann.
Schiedsrichter: Chris van Grinsven.
Zuschauer: 1000.
Strafminuten: 15+Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Darques – 8.
Tore: 1:0 Tyler Barrow (Reinhardt, de Smet) 23‘, 2:0 Andy Kolodziejczyk (Boni, Blanchy) 34‘, 2:1 Michael Jamieson (Tegkaev) 42‘, 2:2 Janeck Sperling (Rajala) 54‘, 2:3 Janeck Sperling (Jamieson) 57‘, 2:4 Janeck Sperling 60‘.


Mit drei Toren und einer Vorlage war Janeck Sperling Neuwieds Mann des Abends in Lüttich.