Bären spielen in Dortmund und Lauterbach

Leos Sulaks Blick wanderte während der Pressekonferenz durch den Vip-Raum des Neuwieder Icehouses. „Ich hoffe, dass ein paar Spieler, von denen hier welche sitzen, zu den nächsten Spielen aufs Eis zurückkehren werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt“, spielte der Trainer des EHC Neuwied auf die dünne Personaldecke des Eishockey-Regionalligisten an. Die Bären konnten in dieser Saison noch keine einzige Partie in Bestbesetzung bestreiten. Ein Krankheitsfall hier, eine Verletzung da – Sulak muss seine Formationen Woche für Woche umbauen. Trotzdem erfüllt die Mannschaft in der Liga (Platz zwei hinter Ratingen) und dem Inter-Regio-Cup (drei Spiele, zwei Siege) die Erwartungen. „Hoffentlich können wir in nächster Zeit wieder mindestens drei Blöcke aufbieten“, wünscht sich der 66-Jährige, der beim 5:1-Heimsieg gegen den Neusser EV sieben Ausfälle ersetzen musste.
Die Deichstädter brauchen Anfang und Mitte Dezember wieder mehr Alternativen, weil sich die Spiele ballen. „Das geht an die Substanz“, betont Trainer Sulak hinsichtlich der beiden Auswärtsspiele an diesem Wochenende bei den Eisadlern Dortmund (Freitag, 20 Uhr) sowie den Luchsen Lauterbach (Sonntag, 18 Uhr) und noch mehr, wenn er an die Tage vom 9. bis 11. Dezember denkt. Dann sind die Bären zweimal im Inter-Regio-Cup (zu Hause gegen Mechelen am 9. Dezember und in Leuven am 11. Dezember) sowie in der Liga in Wiehl (10. Dezember) im Einsatz.
Von einer Entschärfung der Lage ist derzeit allerdings keine Spur – im Gegenteil. „Es wird noch enger als zuletzt“, berichtet EHC-Manager Carsten Billigmann, weil für die Partien in Dortmund und Lauterbach auch der grippekranke Maximilian Rieger ausfällt. Gegen Dortmund muss außerdem Neuzugang Tim Cornelissen zusehen, der bei seinem Premierenspiel im Neuwieder Trikot eine Spieldauer-Disziplinarstrafe erhielt und somit gegen die Eisadler gesperrt ist.
„Mehr als zwei Verteidigungs-Pärchen und zwei Sturmreihen werden wir aller Voraussicht nach nicht zusammenbekommen. So werden beide Partien keine Selbstläufer, zumal Lauterbach am Sonntag beim 3:4 gegen Ratingen zeigte, was in der Mannschaft steckt. Sie haben lange Zeit geführt. Und in Dortmund haben wir schon unser erstes Auswärtsspiel verloren. Das alles macht deutlich, dass wir eine sehr gute Leistung abrufen müssen, um im Zweikampf mit Ratingen um den ersten Tabellenplatz weitere Punkte zu sammeln. Wir brauchen vorn die Tore unserer Importspieler Jeff Smith und Marco Bozzo und hinten Torhüter Jan Guryca sowie den lieben Gott. Es ist unglaublich bitter, dass wir vor allem von so vielen langwierigen Verletzungen heimgesucht werden. Dann kommen noch die wintertypischen Erkältungen sowie berufliche Verhinderungen hinzu, und schon sieht es trotz eines eigentlich breit aufgestellten Kaders mau aus“, sagt Billigmann.
Die Neuigkeiten aus dem Lazarett sehen so aus, dass Sven Schlicht Anfang der Woche im Köln am Knie operiert wurde. Die Zeichen stehen beim Angreifer auf Saisonende. Die Ärzte gehen von einer Ausfalldauer von rund sieben Monaten aus. Sein Zwillingsbruder Dennis muss mit einer Schultereckgelenkssprengung ersten Grades noch ein paar Wochen aussetzen. Kirill Litvinov könnte hingegen schon in Kürze wieder mitwirken. Sobald die Spezialschiene fertiggestellt ist, steht einem Einsatz des zuletzt aufgrund eines Kreuzbandrisses ausgefallenen Stürmers wohl nichts mehr im Wege.

Jan Guryca ist der erhoffte und erwartete große Rückhalt des EHC in dieser Saison. Auch am Wochenende soll er dem Team den Rücken frei halten.