4:2 gegen Heerenveen: EHC sorgt im Inter-Regio-Cup weiterhin für Furore

Sie sind läuferisch verdammt gut dabei, die Unis Flyers Heerenveen. Er ist spielerisch und körperlich eine Hausnummer, der Tabellenzweite der Bene-League. Aber wer im Sport als Team ganz eng zusammenrückt und voller Leidenschaft steckt, kann auch einen Gegner bezwingen, der vielleicht die bessere Mannschaft ist. Neuntes Spiel saisonübergreifend für den EHC „Die Bären“ 2016 im Inter-Regio-Cup, achter Sieg: Die Bären haben wie bereits gegen die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen auch gegen Heerenveen einen starken Eindruck hinterlassen und im heimischen Icehouse mit 4:2 (0:0; 3:1; 1:1) gewonnen. „Wir haben gegen einen sehr starken Gegner ein super Spiel gesehen“, fasste Neuwieds Trainer Leos Sulak den Abend vor 559 Zuschauern zusammen. Und, das machte den gutklassigen Eishockeyabend rund: Hauptschiedsrichter Elia Schwebius lieferte eine der besten Schiedsrichterleistungen in den zurückliegenden Jahren im Icehouse ab.
Die Bären, ohne Jendrik Allendorf, Sven Schlicht, Tobias Etzel, Alexander Zaslavski und Kirill Litvinov, sahen sich zunächst einmal in der Defensive. Nach einem frühen EHC-Powerplay übernahmen die Flyers die Initiative. Sie suchten eifrig den Abschluss, ganz große Möglichkeiten blieben aber die Ausnahme. „Jan Guryca hat uns im Spiel gehalten“, schickte Sulak Dankesworte in Richtung seines Torhüters. Die Bären offenbarten zwar hier und da Probleme im Spielaufbau, behielten in der defensiven Zone aber gut die Ordnung und vor dem eigenen Tor die Kontrolle über die Gegenspieler. Mit überfallartigen Kontern setzten die Deichstädter immer wieder Nadelstiche. So zum Beispiel in der 19. Minute, als Jeff Smith davonzog, aber an Almer de Boer scheiterte.
Auch nach der Pause war Sulaks Team zunächst hinten gefordert. Die Kontertaktik erweis sich im Mittelabschnitt als probates Rezept. Heerenveen hatte große Schwierigkeiten, wenn Marco Bozzo den Turbo zündete. In der 24. und 28. Minute blieb dem US-Amerikaner der Führungstreffer verwehrt. Diesen erzielte Björn Asbach kurz nach dem Ablauf einer Strafzeit gegen die Niederländer. Asbach fälschte mit der Kelle einen Schuss von Dennis Appelhans zum 1:0 ab (30.). Neuwied spürte nun, dass die Gäste wanken und schlug gnadenlos zu. Ein zweites Mal durch Jeff Smith (33.), ein drittes Mal durch Dennis Schlicht (35.) – jeweils nach Vorlage von Bozzo. „Wir haben das Spiel in vier Minuten verloren“, sagte Gästetrainer Michael Nason, der nach dem Neuwieder 3:0 ein Zeichen setzen musste und seine Mannschaft in der Auszeit wachrüttelte. Nur 66 Sekunden später hatte dann auch Jan Guryca das Nachsehen. Henri Ruotsalainen, in der Saison 2020/21 bei den Füchsen Duisburg in der Oberliga unter Vertrag, zeigte, warum er der beste Scorer seiner Mannschaft und zweitbester der Bene-League ist. Der Finne schoss zum 1:3 aus Heerenveen-Sicht ein (37.).
Michael Nason sollte später sagen, dass seine Mannschaft im dritten Drittel seine beste Leistung zeigte. Es spricht für die Bären, dass sie sich den Vorsprung trotzdem nicht mehr nehmen ließen. Jeff Smith brachte eine starke Kombination in Überzahl erfolgreich zu Ende (48.). Der EHC traf erneut in einer wichtigen Phase. Die Niederländer stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Mehr als der zweite Treffer von Ruotsalainen (50.) und ein Schuss von Trevor Hunt an den Pfosten (57.) ergab sich während der Schlussoffensive nicht mehr.

Neuwied: Guryca – Pering, Beeg, D. Schlicht, Klyuyev, Rieger, Hofschen – Vogel, Bozzo, S. Asbach, Appelhans, Spister, Apel, B. Asbach, Sperling, Schneider, Smith.
Heerenveen: de Boer – Bruijn, Welles, van Baarsen, van Elten, Hunt, V. Nordemann, Doops – J. Nordemann, Vosmer, Copier, Ruotsalainen, Nikkilä, Gerritsen, Speel, Collard, Sikma.
Schiedsrichter: Elia Schwebius.
Zuschauer: 559.
Strafminuten: 8:8.
Tore: 1:0 Björn Asbach (Appelhans, Pering) 30’, 2:0 Jeff Smith (Bozzo) 33‘, 3:0 Dennis Schlicht (Bozzo, Spister) 35‘, 3:1 Henri Ruotsolainen (Hunt, J. Nordemann) 37‘, 4:1 Jeff Smith (Bozzo, Spister) 48‘, 4:2 Henri Ruotsolainen (Collard, J. Nordemann) 50‘.

Björn Asbach (links) fälschte den Schuss von Dennis Appelhans zum 1:0 für Neuwied ab.