Beim 4:2-Sieg tut sich der EHC lange Zeit schwer

Diese Serie könnte für den EHC „Die Bären“ 2016 noch eine richtig harte Nuss werden. Zumindest dann, wenn sich die Neuwieder beim Torabschluss weiterhin so schwer tun wie am Freitagabend im ersten Halbfinale der Eishockey-Regionalliga West gegen den EC Lauterbach und wenn die Luchse die Kampfkraft aufs Eis bringen, mit der sie lange Zeit ihre zahlenmäßige Kaderunterlegenheit kompensierten. Am Ende sicherte sich die Mannschaft von Trainer Leos Sulak durch einen 4:2-Sieg vor 844 Zuschauern die Serienführung, die sie am Sonntag ab 18 Uhr in Lauterbach ausbauen will.
Der EHC-Coach begann die Begegnung mit vier Angriffsreihen, reduzierte aber relativ schnell auf drei Formationen, um den Druck auf die Gäste zu erhöhen. Aber auch so ließ die Führung einige Zeit auf sich warten. In der 18. Minute platzte der Knoten: Maximilian Wasser traf zum 1:0 und Alexander Spister verwandelte nur 23 Sekunden später einen Alleingang nach öffnendem Steilpass von Tim Cornelißen.
Die Pre-Play-off-Begegnungen gegen den Neusser EV verliefen nach der Führung einseitig, weil sie den Widerstand der Niederrheiner brach. Ganz anders Lauterbach: Die Hessen warfen mit ihrem kleinen, elfköpfigen Feldspieleraufgebot alles rein, was sie hatten. Weil Schlussmann Darian Sommerfeld zudem einen richtig guten Abend erwischte, veränderte sich im Mitteldrittel nichts am Ergebnis. Dennis Appelhans und Alexander Spister vergaben die zwei größten von vielen Neuwieder Möglichkeiten. Aber auch die Luchse setzten Nadelstiche. Bären-Keeper Jan Guryca musste gegen Dave König in höchster Not klären. Und als die Einheimischen die Scheibe endlich über die Torlinie gedrückt hatten, war die Pausensirene etwas zuvor gekommen. Die Unparteiischen um Elia Schwebius und Markus Eberl erkannten das vermeintliche 3:0 nicht an.
Viele Hinausstellungen prägten den hitzigen dritten Abschnitt, und die Überzahlsituationen hatten Tore zur Folge. Zunächst führte Matyas Welser den Anschluss herbei (47.). Lauterbach war wieder im Spiel, machte es sich danach aber selbst kaputt. Gut 50 Minuten lang kämpften die Luchse aufopferungsvoll, bevor Undiszipliniertheiten am laufenden Band zu Besuchen auf der Strafbank führten. Pierre Wex hatte Maximilian Wasser mit einem Cross-Check niedergestreckt, ehe Jeff Smith, immer wieder mit hohen Stöcken der Gäste im Gesicht traktiert, den Puck ins Tor arbeitete (53.) und die zweite Lauterbacher Bankstrafe innerhalb kurzer Zeit ermöglichte Marco Bozzo den nötigen Freiraum, den er für seinen Schlagschuss in die Maschen brauchte (54.). Das endlich zustechende Powerplay entschied die Partie, wobei Wex einen Abpraller von der Bande im Zeitlupentempo zum 4:2-Endstand ins Tor schlittern ließ (57.).

Neuwied: Guryca – Renke, Pering, Apel, Cornelißen, Zaslavski, Klyuyev, Rieger, Hofschen – Vogel, Bozzo, Beeg, Appelhans, Spister, Litvinov, Linnenbrügger, B. Asbach, Sperling, Wasser, Schneider, Smith.
Lauterbach: Sommerfeld – Davidson, Weidlich, Wex, Hilgenberg – Welser, Schwab, Knieling, König, Lasar, Junker, Grund.
Schiedsrichter: Markus Eberl/Elia Schwebius.
Zuschauer: 844.
Strafminuten: 23:23.
Tore: 1:0 Maximilian Wasser (Bozzo, Smith) 18‘, 2:0 Alexander Spister (Cornelißen, Guryca) 18‘, 2:1 Matyas Welser (Grund) 47‘, 3:1 Jeff Smith (Sperling, Spister) 53‘, 4:1 Marco Bozzo (Sperling) 54‘, 4:2 Pierre Wex (Welser, Schwab) 57‘.

Da passt nicht viel zwischen Latte und Scheibe: Alexander Spister bringt den EHC mit diesem Schuss mit 2:0 in Führung.