739 Zuschauer sehen ein mitreißendes Spiel im Icehouse
Für den EHC „Die Bären“ 2016 scheint in dieser Saison im Icehouse alles möglich zu sein – auch gegen die ganz großen Nummern aus der Bene-League. Mit 6:5 (2:3; 1:1; 3:1) schlugen die Neuwieder in einer Partie, die keine Wünsche des Eishockeyherzes offen ließ, den HY Herentals. „Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen. Sie hat sich ein Riesenkompliment verdient“, sagte Trainer Leos Sulak.
Eingeheizt von einer trotz winterlichem Verkehrschaos guter Zuschauerkulisse von 739 Besuchern, ließ der EHC alle Störgeräusche an sich abprallen. Zum Beispiel das 0:1 nach gerade einmal 45 Sekunden durch Mitch Morgan, das 2:4 durch Roope Niskanen (34.) in einer Phase, als die Bären auf den Ausgleich drängten und das 4:5 durch Niskanen nur 35 Sekunden nach Björn Asbachs Ausgleich. Die Gastgeber ließen nie locker, glaubten an sich und arbeiteten sich immer mehr in die intensive, gutklassige Begegnung. Der EHC wurde im ersten Drittel Opfer der effektiven Chancenverwertung Herentals. „Wir haben zu viele Schüsse aus dem Slot zugelassen. So sind heute zwei, drei Gegentore entstanden. Da müssen die Jungs besser arbeiten“, sagte Trainer Leos Sulak. Seine Mannschaft machte innerhalb von sechs Sekunden (!) durch Janeck Sperling und Jeff Smith (beide 10.) aus dem 0:1-Rückstand eine 2:1-Führung, die das kongeniale finnische Duo Roope Niskanen/Ville Saloranta wiederum drehte.
Im Mitteldrittel steigerte Neuwied das Körperspiel und ging aus vielen würzigen Zweikämpfen als Gewinner hervor. Die Deichstädter schienen das Momentum gerade auf ihrer Seite zu haben schienen, da machte Herentals wieder kurzen Prozess, indem Niskanen auf 2:4 stellte (34.). Die Zwei-Tore-Führung war in dieser Phase schmeichelhaft für die Belgier, die sich mit viel Abwehrarbeit konfrontiert sahen. Als die Unparteiischen Nils Pfeffer und Markus Hetterich, die die Begegnung im Zwei-Mann-System leiteten, weil der angesetzte Hauptschiedsrichter Markus Eberl im Stau feststeckte, kurz hintereinander zwei Gästespieler auf die Strafbank schickten, nutzte der EHC die 5:3-Überzahl durch Marco Bozzo (36.). Die Bären befanden sich wieder im Spiel vor dem Schlussabschnitt, der den Schlagabtausch und die Euphorie auf die Spitze trieb, weil Björn Asbach zunächst ausglich (42.) und nach Niskanens 4:5-Führungstreffer für Herentals (43.) erneut egalisierte (50.). „Wir haben heute gesehen, dass dieser starke Gegner immer gefährlich ist, sobald man ihm etwas Platz lässt“, beobachtete Sulak. Man sah jedoch auch, dass die Bären diese drei Punkte unbedingt wollten. Sie bekamen sie. Die entscheidende Situation: Jeff Smith schickte in der 51. Minute seinen Sturmpartner Marco Bozzo, der Gästeschlussmann Arne Waumans aussteigen ließ. Die Belgier warfen alles nach vorn, bissen sich aber sowohl in der letzten Überzahlsituation als auch mit dem sechsten Feldspieler die Zähne an unnachgiebigen Neuwiedern aus.
Neuwied: Guryca – D. Schlicht, Cornelißen, Zaslavski, Klyuyev, Rieger, Hofschen – Vogel, Bozzo, S. Asbach, Beeg, Appelhans, Spister, Litvinov, Apel, Linnenbrügger, B. Asbach, Sperling, Wasser, Schneider, Smith.
Herentals: Waumans – Piccart, Moons, Goris, Cuylaerts, Bogaerts – Coolen, Niskanen, Saloranta, Vermeulen, Pyl, Raciborski, Schoovaerts, de Ceuster, Morgan.
Schiedsrichter: Nils Pfeffer/Markus Hetterich.
Zuschauer: 739.
Strafminuten: 10:14.
Tore: 0:1 Mitch Morgan (Saloranta) 1‘, 1:1 Janeck Sperling (Smith, Bozzo) 10‘, 2:1 Jeff Smith (Linnenbrügger) 10‘, 2:2 Roope Niskanen (Morgan) 13‘, 2:3 Ville Saloranta 20‘, 2:4 Roope Niskanen (Moons) 34‘, 3:4 Marco Bozzo (Sperling, Smith) 35‘, 4:4 Björn Asbach (Rieger, Linnenbrügger) 42‘, 4:5 Roope Niskanen (Saloranta) 53‘, 5:5 Björn Asbach (Appelhans, Apel) 50‘, 6:5 Marco Bozzo (Smith, Wasser) 51‘.
Björn Asbach erhielt nach zwei Toren die Auszeichnung für den besten Neuwieder Spieler.