Bären gewinnen nach verrückter Endphase mit 4:3 in Geleen

Smiths Lucky-Punch versetzt Nikolaus-Tourer in Ekstase

Bären gewinnen nach verrückter Endphase mit 4:3 in Geleen

Mehr als 100 Fans begleiteten den EHC Neuwied auf der Nikolaustour nach Geleen, und nach dem Spielende sollten sie in der neuen Arena den Ton angeben. Die Bären haben auch im vierten Spiel in der Meisterrunde der Central European Hockey League (CEHL) das Eis als Gewinner verlassen und sich vorerst an der Tabellenspitze festgesetzt, wobei die Verfolger mit ihren Spielen noch deutlich im Rückstand sind und die mit 4:3 besiegten Snackpoint Eaters sogar erst einmal im Einsatz waren.
Das Spiel zwischen den beiden Meisterschafts- und Cup-Finalisten aus der Vorsaison schrieb seine Geschichte in der Endphase. Als noch zehn Minuten Restspielzeit auf der Hallenuhr standen, lagen die Bären durch Tore von Jeff Smith, Artjom Alexandrov und Janeck Sperling bei einem Gegentreffer durch Arne van Espen mit 3:1 in Führung. Ganz anders als beim ersten Gastspiel in Geleen in dieser Saison hatte die Bären-Abwehr den Eaters Angriff gut im Griff, aber im Eishockey kann’s schnell gehen. Waren die Bären bis dahin der Strafbank fern geblieben, so nahmen sie sich mit drei Hinausstellungen in kurzer Zeit selbst raus. Dass kostete die Führung. Arne van Espen hatte als Linksschütze von der linken Seite beileibe nicht die beste Abschlussposition, traf aber trotzdem über den Innenpfosten zum 2:3 (52.). Und als der kanadische Verteidiger Bradley Forrest im Powerplay per Direktabnahme aus dem Bullykreis zum Ausgleich unter die Latte traf (56.), drohte das Momentum zu kippen.
Als dann Limburgs Finne Tuukka Rajamäki 20 Sekunden wegen Spielverzögerung in die Kühlbox musste, war ein Zähler für die Bären so gut wie sicher. Es wurde mehr, weil der Kapitän zur Stelle war. Jeff Smith setzte in den packenden Schlussminuten den Lucky Punch. Bei elf Sekunden Restspielzeit spielte Juuso Rajala die Scheibe von hinter dem Tor am kurzen Pfosten vorbei zu Smith, der im Gegensatz zur Eaters-Verteidigung wusste, dass der Finne diesen Weg wählt, anstatt hinter dem Kasten herzuziehen, und zum Sieg einschoss. Solche Siege auf den letzten Drücker sind besonders emotional, auch für Trainer Jeffrey van Iersel, der erstmals gegen seinen Ex-Verein gewann.
Und was war vor diesen ereignisreichen letzten zehn Minuten? Neuwied war früh mit 2:0 in Führung gegangen. Smith, der das letzte Wort hatte, setzte auch den ersten Stich nach einem genialen Steilpass von Artjom Alexandrov (2.). Umgekehrt die Reihenfolge beim zweiten Treffer. Diesmal spielte Smith die Scheibe scharf durch den Torraum und Alexandrov musste nur noch die Kelle hinhalten (5.). So weit der Arbeitstag von Jowin Ansems. Geleens Trainer Janne Sinkkonen überraschte alle mit einem frühen Torwartwechsel. Nach rund der Hälfte des Spiels halbierte van Espen mit einem Schlagschuss die Neuwieder Führung. Der Mann, der wiederum mit einem schlechten Pass das 1:3 einleitete. Ryan Hooijmans konnte vor dem eigenen Tor die Scheibe auf die Rückhand nicht kontrollieren, Janeck Sperling war hellwach zum war der Nutznießer der Situation (44.). Der Rest ist bekannt und gibt ein gutes Gefühl für das Heimspiel gegen die Mechelen Golden Sharks ab 19 Uhr im Icehouse.