Powerplay macht bei der Neuauflage des Finals den Unterschied

Der EHC Neuwied ist mit einer 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen in die Saison 2025/26 der Central European Hockey League gestartet. Bei der Neuauflage des Finals der vergangenen Spielzeit führten die Bären gegen die Snackpoint Eaters Limburg-Geleen zweimal, mussten sich vor 1268 Zuschauern nach 65 Minuten und 10 Penaltyschützen aber mit einem Punkt begnügen.
Der amtierende Meister ging gegen den Vizemeister mit einer 1:0-Führung aus dem von spielfreudigen ersten Drittel hervor. Für einen guten Start für die Bären in die Liga und ins Spiel sorgte Artjom Alexandrov. Der Torjäger verwertete in der sechsten Minute die Vorarbeit von Ludvig Hedström und Michael Jamieson über die rechte Seite. Die Niederländer ließen sich davon nicht beeindrucken, spielten munter mit, doch die sichere EHC-Abwehr vor Neuzugang Jonas Gähr im Tor hatte größtenteils alles im Griff. Einziges Manko im Neuwieder Spiel: Die Bären konnten ihre Tormöglichkeiten und Überzahlsituationen nicht ausspielen, sodass es zur ersten Pause beim 1:0 blieb.
Die Mannschaft des neuen Trainers Jeffrey van Iersel setzte auch im Mittelabschnitt den ersten Akzent. Juuso Rajala steckte den Puck beim Konter durch und setzte Jeff Smith in Szene, der im Eins-gegen-Eins an Jowin Ansems scheiterte. Danach kippte das Spiel. Die Eaters fanden deutlich mehr Zugriff auf die Begegnung und machten den Deichstädtern beim Ausspielen des Powerplays einen vor. Tuukka Rajamäki bediente den vor dem Tor lauernden Mike Collard – 1:1 (31.). Neuwied büßte seine Überlegenheit aus der Anfangsphase der Partie ein, Geleen erspielte sich zum Ende des zweiten Abschnitts immer mehr Torchancen und erhöhte den Druck, während der EHC nach der Smith-Chance kaum noch gefährlich in Erscheinung treten konnte. Das Unentschieden nach 40 Minuten war verdient.
Im dritten Abschnitt war es zunächst schwierig zu prognostizieren, wer das Spiel nun an sich reißen würde. Die Niederländer behielten die zuvor erlangten leichten Vorteile, aber die Neuwieder Abwehr und Schlussmann Gähr wirkten sicher. Mit der ersten gefährlichen Angriffsaktion des Schlussdrittels legte Alexandrov seinen zweiten Treffer nach. Janeck Sperling drückte durchs Zentrum nach vorn, zog ab, sein Sturmpartner reagierte schneller als die gegnerische Verteidigung und verwertete den Abpraller (46.).
Das Über- beziehungsweise Unterzahlspiel machte beim Saisonauftakt einen deutlichen Unterschied aus. Die Bären waren im Powerplay noch lange nicht so effizient wie in der Meistersaison, während die Gäste ihre beiden Treffer mit einem Mann mehr auf dem Eis erzielten. Den zweiten in Minute 54 durch Verteidiger Bradley Forrest. Sein abgefälschter Handgelenkschuss schlitterte von einer Neuwieder Kufe flach über die Linie. In den letzten Sekunden mussten die Gastgeber sogar noch den Atem anhalte, weil Geleen in einer weiteren Überzahlsituation die Gelegenheit besaß, das Spiel zu drehen.
In der Verlängerung im Kräfteverhältnis drei gegen drei hatten beide Teams die Chance auf die Entscheidung, diese fiel jedoch erst im Penaltyschießen. Die Neuwieder Null-von-fünf-Quote – Artjom Alexandrov, Juuso Rajala, Janeck Sperling, Michael Jamieson und Tom Stumpe scheiterten – war zu wenig. Sperling traf das Außennetz, Alexandrov, Rajala, Jamieson und Stumpe scheiterten an Ansems. So reichte Geleen ein Tor zum Sieg. Wouter Sars überwand Gähr, danach hielt der Pfosten die Neuwieder bei Arne van Espens Versuchs im Spiel, aber der Ausgleich gelang bei drei noch offenen Anläufen nicht mehr.

Neuwied: Gähr – Götz, Walkowiak, Esche, Polok, Hedström, Burghard, Marten, Zaslavski – Rajala, Chetik, Beeg, Litvinov, Sprez, Jamieson, Kecojevic, Sperling, Stumpe, Wasser, Smith, Alexandrov.
Limburg-Geleen: Ansems – Hessels, Dols, van Wingerden, Hooijmans, Gielen, Forrest, van Espen – Sars, Jelle Noblesse, Versteeg, Fadyeyev, Rajamäki, da Bonth, Keulen, Paulissen, van der Wiel, Jacobs, Collard, Jesse Noblesse.
Schiedsrichter: Marcus Eberl.
Zuschauer: 1268.
Strafminuten: 17:17.
Tore: 1:0 Artjom Alexandrov (Jamieson, Hedström) 5‘, 1:1 Mike Collard (Rajamäki) 31‘, 2:1 Artjom Alexandrov (Jamieson, Sperling) 46‘, 2:2 Bradley Forrest (Fadyeyev) 54‘; Penaltyschießen: 2:3 Wouter Sars.


Marcus Götz stand in der EHC-Abwehr seinen Mann. Hier verteidigt er gegen Geleens ukrainischen Nationalstürmer Evgen Fadyeyev.