EHC gewinnt in Lauterbach mit 9:2
Was wird den EHC Neuwied im Vogelsbergkreis erwarten: Eine Lauterbacher Mannschaft, die mehr als elf Spieler wie am Freitag aufbieten und somit die Kräfte besser verteilen kann? Ein Gegner, der mit dem Heimvorteil vielleicht sogar noch mehr abrufen kann? Die Bären waren vor ihrem zweiten Play-off-Halbfinale der Eishockey-Regionalliga West gewarnt und ließen auf dem Eis entsprechende Taten folgen. Nach dem zähen 4:2 zum Serienauftakt legte der EHC in Oberhessen einen 9:2-Sieg nach und ist somit nur noch ein Sieg vom Finale entfernt. Das Gleiche gilt für die Ratinger Ice Aliens, die am Sonntag mit 3:2 nach Verlängerung gegen den TuS Wiehl gewannen.
Die Lehrstunde für den Hessenmeister aus diesem Wochenende: Ärgere niemals den Neuwieder Kapitän Jeff Smith. Im Icehouse hatten die Luchse den US-Amerikaner reihenweise mit dem Schläger im Gesicht traktiert. Smith gab die Antwort zwei Tage später mit dem, was ihn auf dem Eis so stark macht: mit Toren. Der 34-Jährige traf vor 426 Zuschauern dreimal (0:1, 0:2, 1:5) selbst und bereitete zwei Treffer vor. Auch wenn die Gäste die Begegnung viel klarer beherrschten als zwei Tage zuvor, gab es eine Parallele. Nach einer Neuwieder 2:0-Führung schaffte Lauterbach den Anschlusstreffer. Julian Grund, in der Saison 2018/19 Smiths Mannschaftskollege bei der EG Diez-Limburg, verkürzte (28.). „Wir haben uns am Anfang wieder etwas schwer getan. Man muss natürlich auch berücksichtigen, dass Lauterbach ein unangenehmer Gegner ist, der auf Konter setzt und diese auch gefährlich ausspielt“, sagte EHC-Manager Carsten Billigmann.
Die Luchse testeten mit Grunds Tor das Nervenkostüm der Deichstädter, die Taten folgen ließen. Thorben Beeg, Janeck Sperling und erneut Smith brachten den EHC in die Spur, die sich Trainer Leos Sulak und Billigmann wünschten. Lauterbachs Schlussmann Darian Sommerfeld, der Neuwied am Freitag mit seinen Paraden zwischenzeitlich zur Verzweiflung getrieben hatte, wurde diesmal regelrecht weich geschossen. Nach dem 7:1 durch Dustin Schneider wechselte ECL-Trainer Marcel Skokan zwischen den Pfosten und brachte Elias Umali. Auch er musste den Puck noch zweimal passieren lassen. „An Lauterbachs Torhütern lag unser hoher Sieg nicht. Ganz im Gegenteil. Wir hätten das Spiel mit einer besseren Chancenverwertung noch höher für uns entscheiden können“, so Billigmann, der zuversichtlich ist, dass sein Team am Freitag in eigener Halle den Final-Einzug in Stein meißeln kann. „Aber“, warnt der EHC-Manager, „der letzte Sieg ist immer der schwerste.“
Lauterbach: Sommerfeld (45. Umali) – Hilgenberg, Wex, Weidlich, Davidson – Grund, Junker, Lasar, König, Knieling, Schwab, Welser.
Neuwied: Guryca – Renke, Pering, Zaslavski, Klyuyev, Rieger, Hofschen, Apel – Beeg, Vogel, Bozzo, S. Asbach, Appelhans, Spister, Litvinov, Linnenbrügger, B. Asbach, Sperling, Wasser, Schneider, Smith.
Schiedsrichter: Julian Mayer/Carsten Lenhart.
Zuschauer: 426.
Strafminuten: 7 + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Davidson : 8.
Tore: 0:1 Jeff Smith (Sperling) 14′, 0:2 Jeff Smith (Sperling, Pering) 16′, 1:2 Julian Grund (Hilgenberg, Wex) 28′, 1:3 Thorben Beeg (Spister, Apel) 34′, 1:4 Janeck Sperling (Zaslavski, Smith) 34′, 1:5 Jeff Smith (Spister, Bozzo) 40′, 1:6 Alexander Spister (Sperling, Smith) 42′, 1:7 Dustin Schneider 45′, 1:8 Dennis Appelhans (B. Asbach, Linnenbrügger) 47′, 2:8 Pierre Wex (Hilgenberg, Schwab) 50′, 2:9 Marco Bozzo (Beeg, Hofschen) 57′.
Drei Tore und zwei Assists: Jeff Smith ragte in Lauterbach heraus.