Neuwied bleibt im Inter-Regio-Cup in der Spur: 4:1-Sieg gegen Mechelen
Aus den Statistiken der Eishockey-Regionalliga West wusste Danny Gyesbreghs, dass der EHC „Die Bären“ 2016 über „zwei wirklich starke Ausländer“ verfügt. „Wir wollten diese Reihe versuchen aus dem Spiel zu nehmen“, erklärte der Trainer der Mechelen Golden Sharks bei der Pressekonferenz am Freitagabend im Neuwieder Icehouse. Versuch gescheitert. „Sie machten den Unterschied aus“, musste Gyesbreghs anerkennen.
Kurios: Regionalliga-Topscorer Marco Bozzo hatte in den drei Inter-Regio-Cup-Partien vor dem Heimspiel gegen Mechelen noch kein Tor erzielt. Vor 581 Zuschauern zog er den Haien mit drei Toren den Zahn. Das zweite Tor des Abends beim verdienten 4:1 (2:0; 1:0; 1:1)-Sieg erzielte Kapitän Jeff Smith.
„Wir wussten aus dem Videostudium von Mechelens Sieg gegen Limburg-Geleen genau, was uns erwartet. Die Mannschaft hat unseren Matchplan gut umgesetzt“, sagte EHC-Manager Carsten Billigmann, der den aus privaten Gründen verhinderten Leos Sulak auf der Trainerposition vertrat.
Im ersten Drittel bissen die Bären in der zehnten Minute im Powerplay zum ersten Mal zu. Janeck Sperling brachte die Scheibe über die linke Seite in Mechelens Zone, dann zog Bozzo von rechts aus der Distanz trocken ab und traf. Zum nahezu idealen Zeitpunkt erhöhte Smith auf 2:0. Zweieinhalb Sekunden vor der ersten Pausensirene sprang der Puck nach einem Abpraller von Gästeschlussmann Wouter Peeters dem US-Amerikaner vor die Kelle. Smith staubte ab.
Drittel Nummer zwei gehörte lange Zeit dem EHC, der aus einer sicheren Abwehr heraus agierte und in der 29. Minute weiter davonzog. Smith vernaschte die Sharks-Verteidiger hinter ihrem Tor nach allen Regeln der Kunst und Bozzo überwand Peeters zum 3:0. Es begann allmählich die druckvollste Phase Mechelens. Aber, und auch das merkte Gästetrainer Gyesbreghs an, Neuwied hat nicht nur Bozzo und Smith, sondern hinten mit Jan Guryca auch einen überragenden Schlussmann. Bekannt für alle EHCler, bis dahin noch nicht für die Belgier. Guryca parierte unter anderem glänzend gegen Ben van den Bogaert (35.) und Jakob Huyghe (36.). „Auf Jan ist einfach in jedem Spiel Verlass“, unterstrich Billigmann.
Die beiden Partien am Folgetag in der Regionalliga in Wiehl und am übernächsten Tag im Inter-Regio-Cup in Leuven im Hinterkopf, setzte Neuwied im dritten Drittel auf Konter. Die Möglichkeiten für Bozzo und Knut Apel führten allerdings zu keinem weiteren Treffer. 50 Minuten lang spielte der EHC sehr diszipliniert, saß bis dahin lediglich einmal auf der Strafbank. Dann legte sich Daniel Pering mit Alain Maescalck an und musste zum Duschen in die Kabine. Die lange Unterzahlphase verteidigte Neuwied zunächst gut weg, gegen den präzisen Schuss von Mechelens lettischem Topscorer Verners Egle war nichts zu machen – auch nicht für Guryca (55.).
Die Gäste beantragten direkt die Auszeit. Die Bären fokussierten sich noch einmal und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Ins leere Tor und gegen Mechelens sechsten Feldspieler legte Bozzo noch einen nach zum 4:1-Endstand.
„Unser kleiner Kader mit nur 14 Feldspielern hat heute einen super Job gemacht“, lobte Billigmann das Neuwieder Kollektiv.
Neuwied: Guryca – Pering, Cornelissen, Zaslavski, Klyuyev, Rieger – Vogel, Bozzo, S. Asbach, Appelhans, Apel, B. Asbach, Sperling, Schneider, Smith.
Mechelen: Peeters – Vanderhulst, Gyesbreghs, Huyghe, Blomme, Verryt, Miettinen, van Espen – Palmaerts, van den Bogaert, Egle, Masescalck, Adriaenssens, Swennen, Filipovic, Bosmans.
Schiedsrichter: Markus Eberl.
Zuschauer: 581.
Strafminuten: 9 + Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Pering : 12.
Tore: 1:0 Marco Bozzo (Sperling) 10‘, 2:0 Jeff Smith (Pering, Appelhans) 20‘, 3:0 Marco Bozzo (Zaslavski, Smith) 29‘, 3:1 Verners Egle (Adriaenssens, Gyesbreghs) 55‘, 4:1 Marco Bozzo (Smith, Appelhans) 60‘.
Zwei EHC-Spieler, vier Tor: Jeff Smith (links) traf ein-, Marco Bozzo dreimal.