EHC schlägt den TuS Wiehl nach 1:2-Rückstand mit 8:2
Am Anfang gewankt, dann immer besser in die Partie gefunden und am Ende deutlich gewonnen: Der EHC „Die Bären“ 2016 hat sein Regionalliga-Heimspiel gegen den TuS Wiehl vor 613 Zuschauern mit 8:2 (1:2; 3:0; 4:0) für sich entschieden. Die Zahlen spiegelten das wider, was auf dem Eis passierte. Die Neuwieder steigerten sich von Drittel zu Drittel und gewann am Ende souverän. „Unsere Mannschaft hat sehr gut gearbeitet“, sagte EHC-Trainer Leos Sulak. Er pflichtete seinem Wiehler Kollegen Andreas Lupzig bei, dass das Ergebnis um ein paar Tore zu hoch ausgefallen sei.
„Bis zum 2:2 war alles in Ordnung, aber dann machte sich der Frust in unserem Team breit“, kommentierte der ehemalige Nationalstürmer die Geschehnisse im zweiten Drittel. Drei Gegentreffer und einige Entscheidungen von Hauptschiedsrichter Marcus Hahn passten dem Deutschen Meister von 1995 mit den Kölner Haien nicht. „Ob der Schiedsrichter nach einigen fragwürdigen Strafen gegen Neuwied meinte, er müsste etwas zurückgeben, sollen andere beurteilen. Fakt ist jedenfalls, dass der EHC seine Powerplays besser verwertet hat als wir“, so Lupzig weiter.
Bis zum 2:2 war aus Wiehler Sicht „alles in Ordnung“, weil die Gastgeber im ersten Abschnitt noch nicht richtig auf Betriebstemperatur kamen. „Wir haben zunächst noch einige gute Chancen vergeben“, fand Leos Sulak. Lediglich eine war eingangs von Erfolg gekrönt. Der starke Alexander Spister glich nur 17 Sekunden nach Stefan Stresers Gäste-Führungstreffer aus (6.), aber weil Patrick Beste im Penguins-Powerplay aus linker Position genau unters Dach traf (16.), gingen die Bären mit einem Rückstand in die Kabine.
Im Mitteldrittel schnellten die Emotionen durch die Decke. Mittendrin: Hauptschiedsrichter Hahn, der aus einer harmlosen und fairen Begegnung innerhalb kurzer Zeit mit unverständlichen Entscheidungen eine hitzige Angelegenheit machte. Zunächst schüttelten die Bären den Kopf über verhängte Hinausstellungen, dann die Gäste. Die Emotionen beflügelten das Spiel der Neuwieder, die die Reihe an Unterzahlsituationen überstanden und das Ergebnis drehten. Zunächst glich Thorben Beeg, der nach der Schlusssirene zum Neuwieder Spieler des Spiels gewählt wurde, zum 2:2 aus (28.), dann klingelte es in Überzahl zweimal im Kasten von Jonas Nebgen. Jeff Smiths Solo (34.) und Alexander Spisters Distanzschuss (37.) brachten das Sulak-Team in die Spur.
„Wir müssen uns in der Regionalliga nicht verstecken, aber die Tiefe im Neuwieder Kader ist eine andere Hausnummer“, zog Andreas Lupzig den Quervergleich. Die Kadertiefe machte sich hinten heraus bemerkbar. Wie schon gegen die Luchse Lauterbach vor einer Woche schraubten die Deichstädter das Ergebnis im Schlussabschnitt in die Höhe. Tobias Etzel (45.), Dustin Schneider (52.), Björn Asbach (56.) und nochmals Schneider (60.) führten den deutlichen 8:2-Endstand herbei.
Neuwied: Guryca – Pering, Beeg, D. Schlicht, Zaslavski, Klyuyev, Rieger, Hofschen – Vogel, Bozzo, Spister, Apel, B. Asbach, Sperling, Schneider, Smith, S. Schlicht, Etzel.
Wiehl: Nebgen – T. Ratmann, P. Beste, N. Pniewski, S. Kosche, L. Pniewski – Odekoven, Y. Beste, M. Kosche, Büermann, Felföldy, Regan, Schumacher, Peters, Streser, M. Ratmann.
Schiedsrichter: Marcus Hahn.
Zuschauer: 613.
Strafminuten: 12:10.
Tore: 0:1 Stefan Streser (Y. Beste, Felföldy) 6‘, 1:1 Alexander Spister 6‘, 1:2 Patrick Beste (T. Ratmann, M. Ratmann) 16‘, 2:2 Thorben Beeg (Sperling, Hofschen) 28‘, 3:2 Jeff Smith (Bozzo) 34‘, 4:2 Alexander Spister (Bozzo, Smith) 37‘, 5:2 Tobias Etzel (Smith, Pering) 45‘, 6:2 Dustin Schneider (B. Asbach) 52‘, 7:2 Björn Asbach 56‘, 8:2 Dustin Schneider (Klyuyev) 60‘.
Thorben Beeg erzielte das Tor zum 2:2-Ausgleich gegen Wiehl und wurde nach der Partie zu Neuwieds Spieler des Spiels gewählt.