1600 Zuschauer sehen ein torreiches Allstar-Spiel
Felix Köllejan konnte nicht wissen, was da kommen würde, als Sylvain Beauchamp im Neuwieder Icehouse zum Penalty anlief. Der Kanadier holte zum Schlagschuss aus, zog aber nicht durch, setzte stattdessen nach rechts an, verlud den Torhüter und traf unter tosendem Applaus der Fans in die Maschen. „Genau wie damals. So hat er es früher auch immer gemacht“, erinnerten sich die eingefleischten Neuwieder Eishockeyfans.
Warum Köllejan von Beauchamps Penalty-Trick Trick nichts wusste, liegt schlicht und ergreifend an seinem Alter. Als Beauchamp Ende der 1990er-Jahre für den EHC Neuwied dem Puck hinterherjagte, befand sich der Torhüter gerade einmal im Kleinkindalter. Beauchamp war es, der das Finale um die deutsche Erstliga-Meisterschaft 1997/98 mit seinem Penalty gegen den EC Bad Nauheim zugunsten des EHC Neuwied entschieden hatte, gut 24 Jahre war es ebenfalls der heute 58-Jährige aus Montreal, der beim Allstar-Spiel im Icehouse den entscheidenden Treffer für die Mitglieder der EHC-Meistermannschaften von 1996/97 und 1997/98 setzte. Die Legenden lagen am Ende vor der beeindruckenden Kulisse von knapp 1600 Zuschauern mit 11:10 vorn.
Das Ergebnis: zweitrangig. Das Erlebnis: großartig. „Wir hatten Gänsehaut und Tränen in den Augen stehen“, schilderten langjährige EHC-Fans, als beim Einlaufen nach und nach die Helden von einst wie Dean Fedorchuk, Phil Huber (mit gewaltigem Rauschebart) und Marius Cissewski (mit seinem legendären, schwarzen Torwarthelm, der auch als Vogelkäfig durchgehen könnte) das Eis betraten.
Das große Wiedersehen glich einer Familienfeier im alten Wohnzimmer. Viele der Spieler hatten sich seit rund einem Vierteljahrhundert nicht mehr gesehen. Umso größer war die Freude, noch einmal gemeinsam in Erinnerungen schwelgen und sich dem frenetischen Neuwieder Publikum zeigen zu können – vielleicht ein letztes Mal. Alles erinnerte an damals, außer dass die Allstars diesmal Gästekabine und -bank einnahmen. Dort standen Jedrzej Kasperczyk, Jukka Ollila, Erfolgstrainer Lubomir Pokovic und Co. damals allenfalls zu den Trainingszeiten.
Der Spaß hatte Vorfahrt, und trotzdem wollen Vollblutsportler jeden Wettkampf für sich entscheiden. Spätestens als die Legenden mit 7:4 führten, packte Trainer Pokovic der Ehrgeiz: „Jetzt will ich auch gewinnen.“
Nach dem 9:10 durch EHC-Neuzugang Marco Bozzo nahm Lubomir Pokovic die Auszeit. Der Slowake wollte sein Team ins Penaltyschießen coachen. Und gegen dieses abschließende Sahnehäubchen auf der Torte hatte auch das von Leos Sulak trainierte Team nichts einzuwenden.
So nahm Sulak in der Endphase seinen Torhüter vom Eis, ließ sich auf ein Spiel mit sechs gegen sechs Feldspielern ein, und Jukka Ollila führte mit seinem Treffer zum 10:10 schließlich das herbei, auf das sich alle Beteiligten freuten und bei dem Sylvain Beauchamp seinen altbekannten Trick auspackte.
Die Partie war nicht nur das große Wiedersehen, sondern für drei Spieler auch das Abschiedsgeschenk. Felix Köllejan (im Sommer nach Bergisch Gladbach gewechselt), Stephan Fröhlich und Christian Neumann (beide Laufbahn beendet) genossen die letzten 60 Minuten als Spieler in der Bärenhöhle. Für Lokalmatador und Publikumsliebling Neumann hatten sich die Organisatoren im Vorfeld eine besondere Überraschung ausgedacht. Als der frühere DEL-Schiedsrichter Carsten Lenhart zur Hälfte des Spiels eine (im Vorfeld vereinbarte und mit einem Augenzwinkern zu betrachtende) Strafzeit gegen die Regionalliga-Mannschaft verhängte, nutzte man kurzerhand die Gelegenheit, um Neumann vom einen ins andere Team zu lotsen. Der Verteidiger durfte die zweiten 30 Minuten für die Allstars auflaufen und war direkt vollständiger Teil des Teams – inklusive Pausenprogramm in der Kabine. „Du musst wissen, da trinken wir heute aber Bier – anders als damals“, setzten sie „Poldi“ in Kenntnis. Zur Feier des Tages ließ er sich davon nicht abschrecken.
Auch das anschließende Programm vor der Halle war ein voller Erfolg. Fans ersteigerten die eigens gefertigten Allstar-Trikots als Andenken. Brian Hannon spendete für die Verlosung ein aus Finnland stammendes Jersey, das für 350 Euro an den Mann ging. Der Erlös kommt dem Neuwieder Nachwuchs zu Gute. Es soll in der Deichstadt schließlich auch in Zukunft solche besondere Stunden auf dem Eis geben wie diese am Samstagnachmittag.
Warum Köllejan von Beauchamps Penalty-Trick Trick nichts wusste, liegt schlicht und ergreifend an seinem Alter. Als Beauchamp Ende der 1990er-Jahre für den EHC Neuwied dem Puck hinterherjagte, befand sich der Torhüter gerade einmal im Kleinkindalter. Beauchamp war es, der das Finale um die deutsche Erstliga-Meisterschaft 1997/98 mit seinem Penalty gegen den EC Bad Nauheim zugunsten des EHC Neuwied entschieden hatte, gut 24 Jahre war es ebenfalls der heute 58-Jährige aus Montreal, der beim Allstar-Spiel im Icehouse den entscheidenden Treffer für die Mitglieder der EHC-Meistermannschaften von 1996/97 und 1997/98 setzte. Die Legenden lagen am Ende vor der beeindruckenden Kulisse von knapp 1600 Zuschauern mit 11:10 vorn.
Das Ergebnis: zweitrangig. Das Erlebnis: großartig. „Wir hatten Gänsehaut und Tränen in den Augen stehen“, schilderten langjährige EHC-Fans, als beim Einlaufen nach und nach die Helden von einst wie Dean Fedorchuk, Phil Huber (mit gewaltigem Rauschebart) und Marius Cissewski (mit seinem legendären, schwarzen Torwarthelm, der auch als Vogelkäfig durchgehen könnte) das Eis betraten.
Das große Wiedersehen glich einer Familienfeier im alten Wohnzimmer. Viele der Spieler hatten sich seit rund einem Vierteljahrhundert nicht mehr gesehen. Umso größer war die Freude, noch einmal gemeinsam in Erinnerungen schwelgen und sich dem frenetischen Neuwieder Publikum zeigen zu können – vielleicht ein letztes Mal. Alles erinnerte an damals, außer dass die Allstars diesmal Gästekabine und -bank einnahmen. Dort standen Jedrzej Kasperczyk, Jukka Ollila, Erfolgstrainer Lubomir Pokovic und Co. damals allenfalls zu den Trainingszeiten.
Der Spaß hatte Vorfahrt, und trotzdem wollen Vollblutsportler jeden Wettkampf für sich entscheiden. Spätestens als die Legenden mit 7:4 führten, packte Trainer Pokovic der Ehrgeiz: „Jetzt will ich auch gewinnen.“
Nach dem 9:10 durch EHC-Neuzugang Marco Bozzo nahm Lubomir Pokovic die Auszeit. Der Slowake wollte sein Team ins Penaltyschießen coachen. Und gegen dieses abschließende Sahnehäubchen auf der Torte hatte auch das von Leos Sulak trainierte Team nichts einzuwenden.
So nahm Sulak in der Endphase seinen Torhüter vom Eis, ließ sich auf ein Spiel mit sechs gegen sechs Feldspielern ein, und Jukka Ollila führte mit seinem Treffer zum 10:10 schließlich das herbei, auf das sich alle Beteiligten freuten und bei dem Sylvain Beauchamp seinen altbekannten Trick auspackte.
Die Partie war nicht nur das große Wiedersehen, sondern für drei Spieler auch das Abschiedsgeschenk. Felix Köllejan (im Sommer nach Bergisch Gladbach gewechselt), Stephan Fröhlich und Christian Neumann (beide Laufbahn beendet) genossen die letzten 60 Minuten als Spieler in der Bärenhöhle. Für Lokalmatador und Publikumsliebling Neumann hatten sich die Organisatoren im Vorfeld eine besondere Überraschung ausgedacht. Als der frühere DEL-Schiedsrichter Carsten Lenhart zur Hälfte des Spiels eine (im Vorfeld vereinbarte und mit einem Augenzwinkern zu betrachtende) Strafzeit gegen die Regionalliga-Mannschaft verhängte, nutzte man kurzerhand die Gelegenheit, um Neumann vom einen ins andere Team zu lotsen. Der Verteidiger durfte die zweiten 30 Minuten für die Allstars auflaufen und war direkt vollständiger Teil des Teams – inklusive Pausenprogramm in der Kabine. „Du musst wissen, da trinken wir heute aber Bier – anders als damals“, setzten sie „Poldi“ in Kenntnis. Zur Feier des Tages ließ er sich davon nicht abschrecken.
Auch das anschließende Programm vor der Halle war ein voller Erfolg. Fans ersteigerten die eigens gefertigten Allstar-Trikots als Andenken. Brian Hannon spendete für die Verlosung ein aus Finnland stammendes Jersey, das für 350 Euro an den Mann ging. Der Erlös kommt dem Neuwieder Nachwuchs zu Gute. Es soll in der Deichstadt schließlich auch in Zukunft solche besondere Stunden auf dem Eis geben wie diese am Samstagnachmittag.