22-jähriger Schwede könnte schon gegen Neuss auflauen

Der internationale Transfermarkt hält immer wieder Überraschung bereit. „Ob unser zweiter Import am kommenden Wochenende schon spielen kann, weiß ich nicht. Es könnte schwierig werden.“ Das sagte Carsten Billigmann am Sonntagabend nach dem 4:3-Sieg des EHC „Die Bären“ 2016 gegen die Ratinger Ice Aliens. Wenn ein Spieler aber vom ersten Moment an von Gesprächen überzeugt ist, spürbar für die ins Haus stehende neue Herausforderung brennt und obendrein noch eine sportlich interessante Vita mitbringt, dann kann die Unterschrift schon einmal schnell unter den Vertrag wandern. Am Mittwochvormittag unterschrieb der zweite neue Neuwieder Importspieler sein Arbeitspapier. Nun hängt es von den Passstellen ab, ob er am Freitagabend im Heimspiel gegen den Neusser EV (Spielbeginn: 20 Uhr) bereits auf dem Eis stehen kann. Hast wir bei den Bären mit der Rückennummer 27 auflauen.
Fabian Hast ist 22 Jahre alt, Stürmer, Linksschütze und nach langer Zeit wieder einmal ein skandinavischer Import beim EHC. „Fabian hinterlässt einen guten Eindruck. Wir spürten direkt, dass er von uns überzeugt ist. Er hat im Nachwuchsbereich in den schwedischen Eliteligen gespielt, schon ein Jahr in der 3. schwedischen Liga hinter sich und eine Saison in Norwegen absolviert“, beschreibt Billigmann den neuen Kontingentspieler. Zuletzt war Hast für kurze Zeit in der US-College-Liga NCAA aktiv. „Die Leute beschreiben mich als schnellen Spieler mit einem guten Schuss“, antwortet Hast auf die Frage nach dem Spielertyp, den er verkörpert. Der Angreifer hat sowohl die schwedische als auch die estnische Staatsangehörigkeit. International kann er bereits auf mehrere Einsätze für das kleine Land aus dem Baltikum zurückblicken. Unter anderem zählte er zum Kader für das Qualifikationsturnier für die bevorstehenden Olympischen Spielen in Peking.

Im Interview verrät Fabian Hast mehr über sich:
Fabian, was hat dich überzeugt, zum EHC zu wechseln?
Zunächst freue ich mich, dass es mit der Unterschrift geklappt hat. Ich werde alles geben, um dem Team zu Siegen zu verhelfen. Ich hatte gute Kontakte mit Carsten Billigmann. Ich möchte im Eishockey Spiele, in denen es um etwas geht, absolvieren und gewinnen. Ich denke, dass ich das in Neuwied erreichen kann. Was ebenso ein Faktor war, mich für Neuwied zu entscheiden: Ich habe viel Gutes über die Fans gehört.

In Schweden hast du einige Jahre lang in den Top-Nachwuchs-Ligen auf dem Eis gestanden. Gegen welche oder mit welchen bekannt gewordenen Spielern hast du gespielt?
Ich war damals Kapitän der Malmö Redhawks und habe in einer Mannschaft mit Martin Fehervary und Timothy Liljegren gespielt. Sie stehen heute in der NHL bei Washington und Toronto unter Vertrag. Auch gegen Nylander, Elias Pettersson und andere Top-Spieler in der NHL.

Als welchen Spielertyp würdest du dich beschreiben?
Ich mag es den Puck zu haben und offensives Eishockey zu spielen. Aber auch in der defensiven Zone arbeite ich intensiv.

Du hast die schwedische und estnische Staatsangehörigkeit. Was steckt hinter dieser Kombination?
Mein Großvater mütterlicherseits ist Este. Er bedeutet mir sehr viel. Um ihn zu ehren, habe ich mich entschieden für Estland zu spielen.

In der Saison 2019/20 hast du für Estland am Olympia-Qualifikationsturnier teilgenommen. Wie hat es sich angefühlt, A-Länderspiele zu bestreiten?
Es war großartig. Ich habe viel Spielpraxis und Erfahrung sammeln können. Es war gut für meine Entwicklung, auf Profi-Liga-Spieler zu treffen. Ich habe viel dazu gelernt, alleine schon, durch das Beobachten der Profis – wie sie sich verhalten und was sie tun, um erfolgreich zu sein.

Bevor du in die USA in College-Liga gewechselt bist, hast du in Schweden und Norwegen im Seniorenbereich gespielt. Welcher Eishockey-Stil wird dort gepflegt?
In Schweden spielen die Mannschaften sehr strukturiert. Alle sind defensiv sehr gut. Der norwegische Stil ist eher ein „Hin und Her“. Hier kommt es extremer auf die individuellen Fähigkeiten der Spieler an. Die Importspieler machen im Vergleich zu Schweden einen größeren Unterschied, wo es über das Team läuft.

Fabian Hast ist nach langer Zeit der erste Skandinavien-Import des EHC.